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Schlaglichter des Bergbaus

Steinhaus – Es sind die Geschichten der Männer und Frauen, die in den Bergwerken von Prettau und Ridnaun tätig waren: Davon berichtet die Sonderausstellung „Menschenbilder. Bergleute im Porträt“, die im Landesmuseum Bergbau in Steinhaus vor kurzem eröffnet und noch bis zum 3. November diesen Jahres gezeigt wird.

Bergbau ist in Südtirol kein abgeschlossenes Thema. Noch gibt es Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, wie die 100-jährige Theresia Kofler aus dem Passeiertal: Sie ist die älteste noch lebende Südtirolerin, die mit dem Bergbau verbunden ist. Als Gattin des Bergwerksschmieds und Mutter von Bergknappen lebte sie am Schneeberg im Knappendorf St. Martin, auf 2300 Metern Meereshöhe zwischen dem Passeier- und dem Ridnauntal. Auch ihre ersten Kinder brachte sie dort zur Welt. Theresia Kofler und weitere sechs Zeitzeugen des Bergbaus stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellung. Mit Fotografien des Brixner Fotografen Alan Bianchi und zwanzig ausgewählten Biografien erzählt sie von Menschen, die am und im Berg tätig waren. Zeitlich spannt sich der Bogen dabei von der Blütezeit des Tiroler Bergbaus im 15./16. Jahrhundert bis zur Schließung der Bergwerke in Prettau und am Schneeberg in den Jahren zwischen 1971 und 1985. Bianchis Bilder halten in unterschiedlicher Weise Szenen aus dem Bergbau fest. Die Biografien der Bergleute hingegen werfen Schlaglichter auf viele Bereiche des Bergbaus in Südtirol: das wirtschaftliche und soziale Auf und Ab der Menschen, die Gefahren in den Stollen und nicht zuletzt die Arbeitsmigration. In der Ausstellung zeigen sich auch Unterschiede zwischen den Bergrevieren am Schneeberg in Passeier und Prettau: Während im Westen italienische Betriebe neben einheimischen auch zahlreiche italienische Arbeiter beschäftigten, arbeiteten in den Stollen im hintersten Ahrntal fast ausschließlich die Söhne aus dem Dorf. (RED)

Ehemaliger Knappe Bruno Enzi