Idyllisch am Fuße des Heiligkreuzkofels, liegt Wengen – ladinisch La Val – auf 1353 Metern Meereshöhe. Die Wirtschaft im Ort zeichnet sich durch Traditionsverbundenheit, Kreativität und Regionalität aus, eine Kombination, die den Nerv der Zeit trifft.
Wengen ist ein ruhiges, traditionsbehaftetes Dorf. Schon die Tatsache, dass Teile des Wengener Gemeindegebietes zum Naturpark Fanes-Sennes-Prags gehören, macht deutlich, welches Naturparadies diese Gegend birgt. Zahlreiche Wanderungen und Bergtouren haben hier ihren Ausgangspunkt. Seit vier Jahren zählt Wengen zu den „Europäischen Wanderdörfern“ und wurde mit dem entsprechenden Gütesiegel ausgezeichnet. Zu Recht, schließlich erlebt der Wanderer hier die Einzigartigkeit der Dolomiten, die gepflegten Bergwiesen – allen voran die Armentarawiesen mit ihren zahlreichen Orchideenarten und unweit davon die Rit-Wiesen – und natürlich auch die „Viles“, alte Weiler, die Zeugen einer jahrhundertealten Siedlungsgeschichte sind. Die Schönheit dieser Gegend wird nicht nur zu Fuß, sondern zunehmend auch mit dem Rad erkundet: Schon seit längerem hat nämlich auch der Radtourismus Wegen für sich entdeckt. Einige Betriebe im Ort haben sich darauf spezialisiert und punkten mit attraktiven Angeboten rund ums Fahrrad bis weit in den Herbst hinein. Sobald dann der erste Schnee die Ortschaft bedeckt, kommt die Zeit der Skitourengeher und Schneeschuhwanderer, die die Umgebung von Wengen erobern. Für Alpinskifahrer und Snowboarder bieten sich natürlich auch die nahe gelegenen Skigebiete Kronplatz, Alta Badia oder die Sella Ronda an. Die Gemeinden Wengen, Abtei und Corvara haben sich als sehr erfolgreiche Urlaubs- und Wintersportorte zur Region Alta Badia zusammengeschlossen. Mittlerweile macht das gesamte Gadertal einen Anteil von ca. 9,2 Prozent der Nächtigungen in ganz Südtirol aus. So verdienen auch viele der ungefähr 1.390 Einwohner von Wengen ihren Lebensunterhalt im oder mit dem Tourismus. Doch ist dieser hier bei weitem nicht der einzige Wirtschaftszweig, der von Bedeutung ist. Weitere wichtige Rollen in der örtlichen Wirtschaft von Wengen spielen natürlich die Land- und Forstwirtschaft aufgrund ihrer Funktion als Landschaftspfleger und als Lieferanten von typischen regionalen Produkten sowie das (Kunst-)Handwerk. In Wengens Fraktion Pederoa befindet sich entlang der Gadertalstraße ein Gewerbegebiet mit einigen Dienstleistungsunternehmen – darunter sogar ein international operierendes -, mehrere (kunst-)handwerkliche Betriebe sowie ein Feinkost- und ein Bioladen.
Regionale Produkte im Gewerbegebiet
In Wengens Gewerbegebiet wird Regionalität großgeschrieben. Während die meisten Ortschaften in der Ferienregion Alta Badia überwiegend vom Tourismus geprägt sind, hebt Wengen sich – vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet – merklich ab. Hier wird das Handwerk noch stark gelebt, was besonders auch in der Gewerbezone von Pederoa gut zu beobachten ist. Wie alle Dolomitentäler hat auch das Gadertal eine jahrhundertealte Handwerkstradition. Einst reichten diese verschiedenen handwerklichen Tätigkeiten aus, um den Gesamtbedarf des geschlossenen Wirtschaftskreises des Gadertals abzudecken. Die zunehmende Spezialisierung in einigen Bereichen wie beispielsweise die Drechslerei, Holzschnitzerei und Weberei führte später zu einer exportorientierten Produktion. Heute noch ist im Gadertal das alte Handwerk der Kunstweberei recht lebendig und macht sich neuere Verfahren und technologische Hilfsmittel zunutze, um ein breites Publikum mit feinsten Tischdecken oder anderen hochwertigen Webwaren zu beliefern. Teilweise werden hierbei natürliche Produkte der Berglandwirtschaft, wie Leinen und Wolle verarbeitet, womit sich der Kreis hin zur Landwirtschaft schließt. Von den ca. 1.430 gewerblichen Firmen des Gadertals sind es immerhin 9,1 Prozent, die zum verarbeitenden Gewerbe gehören. Ein beachtlicher Teil dieser Handwerksbetriebe sind im Gemeindegebiet von Wengen ansässig. In den letzten Jahrzehnten ist vor allem das Gewerbegebiet in Pederoa stark gewachsen, in dem sich Handwerker und Dienstleister des Ortes angesiedelt haben. Hier finden sich junge und traditionelle Unternehmen nebeneinander und bieten den Kunden eine große Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen an. Viele von ihnen haben etwas gemeinsam, nämlich, dass sie sich der Regionalität verschrieben haben. Ein Trend, der eigentlich in ganz Europa zu beobachten ist, denn regionale Produkte sind vom gesundheitlichen und ethischen Aspekt her beliebter denn je. So auch im Gadertal, wo es zunehmend mehr Anbieter und Liebhaber regionaler Produkte gibt. Auffallend ist dabei die steigende Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln. Diese stehen nämlich für eine hohe Nachvollziehbarkeit und eröffnen den Verbrauchern die Möglichkeit, Landwirte oder Verarbeiter vor Ort in den Blick zu nehmen, was Vertrauen schafft; daher sind regionale Produkte besonders authentisch. Über kurze Transportwege gelangen sie – frisch und umweltschonend – in den Handel und damit zu den Verbrauchern. Somit bieten regionale Produkte eine Möglichkeit, Klima schonend und mit reinem Gewissen einzukaufen. Darüber hinaus bleibt die Wertschöpfung in der Region und schafft oder erhält Arbeitsplätze vor Ort. Vor allem die Gastronomie schätzt die einheimischen Produkte sehr, aber auch als Urlaubs-Mitbringsel sind regionale Produkte aller Art bei Gästen durchaus beliebt. Von Bedeutung ist im Gemeindegebiet von Wengen nach wie vor auch die Forstwirtschaft geblieben, schließlich erreicht der prozentuelle Anteil des Waldes an der allgemeinen Nutzungsfläche immer noch hohe Werte. Naturbelassene Holzmöbel, Zirbenduft im Wellnessbereich, Holzböden aus heimischen Nadelhölzern, all das ist im privaten Bereich wie in der Gastronomie gelebte Nachhaltigkeit und der Beweis dafür, dass Regionalität im Trend liegt. Diese sollte dabei allerdings nicht nur als Trend betrachtet werden, sondern vor allem als eine sinnvolle Tendenz im Wirtschaftsgeschehen und als eine positive Entwicklung, die sich in vielen Hinsichten bezahlt macht. Zahlreiche Betriebe im Gemeindegebiet von Wengen haben diese Entwicklung mit vollzogen, viele Beherbergungsbetriebe und Restaurants im gesamten Gadertal sind davon überzeugt und werben mit regionalen und saisonalen Produkten. (SH)
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