St. Martin in Thurn – Die Mühlen von Campill sind Symbol und Ausdruck für die einstige Selbstversorgung und die wirtschaftliche Unabhängigkeit der dortigen Bevölkerung. Eine detaillierte Bestandsaufnahme und eine technisch-ökonomische Machbarkeitsstudie zur Revitalisierung von neun Mühlen sind geplant.
Südtirolweit gibt es nur wenige Bachläufe, an denen Mühlen in dieser hohen Dichte anzutreffen sind, wie entlang des Campiller Baches. Dabei ist die Mehrzahl der einst urkundlich erwähnten Wassermühlen des Gemeindegebiets von St. Martin in Thurn entweder verschwunden oder zum Teil dem Verfall preisgegeben. Die Gemeinde ist jedoch um die Wiederaufwertung dieser Haus- und Bauernmühlen bemüht und versucht, alle Bevölkerungsgruppen – insbesondere die ältere Generation – mit einzubinden, um ihr Wissen und ihre Erinnerungen als unersetzbaren Wert einbringen zu können. So sollen von den insgesamt 57 regionaltypischen Mühlen entlang des Seres Baches eine detaillierte Bestandsaufnahme und eine technisch-ökonomische Machbarkeitsstudie zur Revitalisierung von insgesamt neun Mühlen entstehen. „Mittlerweile ist die Förderung der Ausarbeitung der Machbarkeitsstudie genehmigt worden, und die Gemeindeverwaltung wird demnächst den diesbezüglichen Auftrag erteilen. Wann, wie und von wem die Arbeiten zur Revitalisierung durchgeführt und finanziert werden, ist derzeit noch nicht festgelegt“, heißt es im Sekretariat der Gemeinde St. Martin in Thurn. Fest steht, dass dieses Projekt das erste Modul eines mehrstufigen Vorhabens ist, denn die genannte Machbarkeitsstudie dient als Grundlage für ein darauffolgend geplantes Sanierungs- und Aufwertungsvorhaben, das die Gemeindeverwaltung in enger Kooperation mit dem örtlichen Tourismus realisieren möchte. Schließlich unterstützt die Wiederaufwertung dieser alten Bauernmühlen den Erhalt des kulturellen Erbes und fördert die regionale Identität der gesamten Bevölkerung. (SH)
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