Nach 52 Spielen und 146 Tore in neun Städten steht fest: die Fußballerinnen der USA sind auch dieses Mal wieder die besten der Welt.
Warum die diesjährige Frauenfußball Weltmeisterschaft weltweit die TV-Einschaltquotenrekorde purzeln ließ, ist spätestens seit letzter Woche klar: ein so spannendes Turnier auf spielerisch hohem Niveau hat es noch nie gegeben. Am 7. Juli konnte sich die USA nach 90 Minuten in einem packenden Finalspiel gegen den wie erwartet starken amtierenden Europameister Niederlande behaupten.
Lange blieben beide Tore leer – erst in der 61. Minute gingen die bisher dreifachen Weltmeister durch einen Strafstoß, ausgeführt von der politisch engagierten Kapitänin Rapinoe, in Führung.
Große Fortschritte bei den Azzurre
Zwar haben es die Azzurre „nur“ bis ins Viertelfinale geschafft, aber durch den Einsatz und das Talent der italienischen Frauennationalmannschaft hat auch in Italien ein Frauenfußball-Boom eingesetzt. Nicht nur die TV-Einschaltquoten gingen durch die Decke (das Spiel Italien gegen Brasilien schauten sich 6,5 Millionen Italiener an), sondern auch das allgemeine Interesse an Frauenfußball steigt. Verschiedene italienische Zeitungen berichteten sogar, dass die Einschreibungen in weibliche Fußballmannschaften in den vergangenen Wochen ein plus von ganzen 40 Prozent vermerken konnte. Aber auch die FIFA will den Aufschwung unterstützen und mehr Geld in den Frauenfußball investieren. Der FIFA-Präsident kündigte an, für die WM 2023 auf insgesamt 32 Mannschaften in der Gruppenphase aufstocken zu wollen. Ein Fußball-Boom, den es weiter zu verfolgen gilt. Am Ende dieses aufregenden Sportevents freuen sich die Amerikanerinnen natürlich am meisten. Aber auch das gute Ergebnis der Azzurre sollte nicht geschmälert werden. Seit der letzten WM vor vier Jahren hat sich die Mannschaft stark weiterentwickelt. Sicherlich eine Entwicklung, die auch Trainerin Milena Bertolini zuzuschreiben ist. Vielleicht lagen die diesjährigen Erfolge aber auch daran, dass die Fußball-Mädels vor dem Turnier ein bisschen Puschtra-Luft geschnuppert haben. Die Mannschaft hatte sich nämlich vom 20. bis 27. Mai im Sportpark Reischach einquartiert und auf die WM vorbereitet.
(LMK)
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