Etwas über die frühere Ahrntaler Schule

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Etwas über die frühere Ahrntaler Schule

Es ist bekannt, dass wir es der Kaiserin Maria Theresia zu verdanken haben, dass wir zur Schule gehen müssen. Die Schulpflicht ist ein Kind der Aufklärung, die uns Menschen die Welt des Mittelalters überwinden half. Mit diesem gesetzlichen Akt bahnte sich eine Entwicklung an, die ganz allmählich unsere Welt veränderte.

Woher wir was wissen
Es ist interessant zu sehen, wie sich die Schule seit ihrer pflichtgemäßen Einführung als Struktur geändert und den Notwendigkeiten angepasst hat, die man erreichen wollte. Diesbezüglich enthalten einige Schulvisitations-Protokolle, die von der zuständigen Behörde in den ersten Jahrzehnten nach der Einführung der Schulpflicht verfasst worden sind, wichtige Informationen, die den Akten der Bezirkshauptmannchaft Pustertal entstammen und vor allem jenen des Kreisamtes Bruneck. Verfasser dieser Visitationsberichte waren die Distrikts-Schulinspektoren, von denen einer zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Uttenheim seinen Sitz hatte. Er hieß Josef Rauter. Die Distrikts-Schulinspektion Uttenheim war zuständig für die Schulorte Uttenheim, Taufers, Ahornach, Rein, Luttach, Weißenbach, Mühlwald, Lappach, Gais und Mühlbach. Das Ahrntal bildete bis 1822 den Schuldistrikt von St. Johann, ab diesem Jahr wurde dann das Dekanat Taufers Sitz des Schuldistriktes. Schon ein Jahr später sah man in dieser Neuordnung eine merkliche Verbesserung des Schulwesens. Die Schuldistrikte hatten die von den Inspektoren verfassten Berichte an das Kreisamt nach Bruneck zu schicken.

Die schulische Rolle des Klerus
Die maria-thersianische Schule stützte sich von Anfang an auf den Klerus. Sowohl die Pfarrer als auch die verschiedenen Hilfspriester waren in der Schule tätig, und zwar meist nicht nur nebenberuflich. In dem Bericht des Schulinspektors von Uttenheim aus dem Jahre 1823 heißt es: „Die Seelsorger und Hilfspriester verwenden sich mit regem Eifer für die Schulen und beschenken dieselben stets mit persönlicher Gegenwart, was der Geistlichkeit des Bezirkes zu besonderem Lobe gereicht.“ Von den Geistlichen kamen relativ häufig Geldspenden für die Schulen sowie Beihilfen, die etwa die Raumsituation verbesserten, indem neue Schulstuben erbaut und andere ausgebessert wurden. Auch Bücherspenden kamen von dieser Seite, als Beispiel wird einmal das diözesanhistorische Werk des Franz Anton Sinnacher erwähnt, der Pfarrer in Gais gewesen war. (RT)