In diversen Bereichen laufen die Vorbereitungsarbeiten, um soziale Dienste wieder aufzunehmen. „Wollen Schutz der Gesundheit gewähren, aber dennoch wieder Unterstützung bieten“, sagt Landesrätin Deeg.
In Südtirol gibt es in immer mehr Lebens- und Wirtschaftsbereichen Lockerungen der strengen Ausgangsbestimmungen. Auch im Sozialen laufen bereits seit mehreren Wochen die Vorbereitungsarbeiten, um baldmöglich Dienste wieder aufzunehmen oder zu verstärken. „Es ist nun an der Zeit, wieder stärkere Unterstützungsdienste anzubieten, um damit Familien von pflegebedürftigen oder beeinträchtigten Menschen zu entlasten“, gibt Soziallandesrätin Waltraud Deeg zu bedenken. Gesundheitliche Aspekte und Vorgaben würden natürlich eingehalten, um das Ansteckungsrisiko weiter niedrig zu halten. Gemeinsam mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb seien Richtlinien ausgearbeitet worden, unter denen eine Öffnung möglich sei.
Eine Öffnung gebe es bereits bei den Wohneinrichtungen für Jugendliche. Dort können Eltern ihre Kinder in der Einrichtung schon wieder besuchen. Demnächst sollen die Jugendlichen dann auch beispielsweise übers Wochenende in ihre Herkunftsfamilien zurückkehren können – dies war in der Zeit des akuten Ausnahmezustandes nicht möglich. In den Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung gab es kaum nennenswerte Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Auch in diesem Bereich laufen momentan die Vorbereitungen für eine Öffnung der Tagesstätten, welche auch im Dekret von Ministerpräsident Conte vom 28. April vorgesehen ist. Dabei werden zunächst noch nicht alle Aktivitäten wiederaufgenommen, zudem sollen die Gruppengrößen verkleinert werden, um die geltenden Abstandsregeln einhalten zu können.
Pflegeeinstufung startet am 18. Mai
Zu jenen Diensten, die in Kürze wieder ihre Tätigkeit aufnehmen sollen, gehört auch die Pflegeeinstufung. In der Phase 1 des Ausnahmezustandes war die Tätigkeit der Einstufungsteams ausgesetzt worden, um damit das Ansteckungsrisiko sowohl für die Mitarbeiterinnen, aber auch für die Pflegebedürftigen zu minimieren. Ab dem 18. Mai soll der Dienst wieder vollständig aufgenommen werden.
In der akuten Phase des Ausnahmezustandes wurden die zwingend notwendigen Unterstützungsleistungen der mobilen Dienste weiter aufrechterhalten. Pflegebedürftige Menschen wurden daher weiter vom Hauspflegedienst und mit Essen auf Rädern versorgt. In der Phase 2 werden auch die Pflegeleistungen zu Hause wieder potenziert. Dabei gelten – ähnlich wie bei den anderen Diensten – strenge Hygienevorgaben, um ein mögliches Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten.
Im besonders sensiblen Bereich der Seniorenwohnheime wird ebenfalls an einem Plan zur stufenweisen Öffnung gearbeitet. Nachdem mehrere der 77 Seniorenwohnheime von Covid-19 mehr oder weniger stark betroffen waren, kommt den nächsten Schritten hier eine besondere Aufmerksamkeit zu. Gemeinsam mit der Task Force, die beim Verband der Seniorenwohnheime eingerichtet ist, arbeite man derzeit an einem Plan, wie eine Öffnung vollzogen werden kann – zunächst innerhalb eines Heimes und dann in Richtung Besuche von Familienangehörigen. „Wir sind uns bewusst, dass viele Heimbewohnerinnen und Heimbewohner unter der momentanen Abschottung von außen leiden. Die Mitarbeitenden haben bisher einen wunderbaren Job gemacht – auch als es darum ging, die Nähe zur Familie der Heimbewohner zu ersetzen oder etwas wett zu machen. Dennoch geht es nun auch darum, zu überlegen, wie und unter welchen Bedingungen Familienangehörige wieder ihre Lieben im Heim besuchen dürfen“, unterstreicht Landesrätin Deeg. Darum werde sich die Landesregierung in einer ihrer nächsten Sitzung mit dem Reaktivierungsplan der sozialen Dienste befassen. (LPA/ck)
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