“Humor ist das Einzige, was man im Leben ernst nehmen muss. Alles andere muss man mit Humor nehmen.“
Kurz vor dem Lockdown wurde Kurt Mair am Tinkhof heftig von der Glücksfee geküsst: Bei Armin Assingers Millionenshow im ORF gewann er flotte 30.000 Euro. Seitdem geht dem 37-Jährigen sein verschmitztes Lächeln noch leichter über die Lippen.
Herr Mair am Tinkhof, erzählen Sie uns von Ihrem Auftritt bei der Millionenshow…
Als neugieriger Mensch reizte es mich, es mal zu probieren. Bereits 2018 bewarb ich mich und schaffte es durch den Bewerbungsprozess bis in die Show, jedoch nicht auf den Quizsessel. Diesen Februar ist mir dies glücklicherweise gelungen. Allein schon im TV-Studio in Köln die Vorbereitungen für die Show zu erleben war beeindruckend, aber auch anstrengend – es ist ja nicht alltäglich, dass man im Fernsehen ist. Für mich war es schon ein mega Glücksgefühl, auf den Quizsessel zu schaffen, alles andere war eine Draufgabe. Die Gewinnsumme von 30.000 Euro schließlich war natürlich überwältigend. Das Aussteigen ist mir nicht schwergefallen, da ich die 75.000-Euro-Frage nicht wusste und auch keine Joker mehr zur Verfügung hatte. Deswegen wollte ich nicht weiter riskieren und war super glücklich, es soweit geschafft zu haben. Nach der Ausstrahlung der Show klingelte ununterbrochen mein Handy, ich hätte mir nie gedacht, wie viele Menschen sich mit mir freuten. Es war schon cool!
Wie wird das Geld nun verprasst?
Als junge Familie kommt es uns sehr zugute. Das Geld fließt in unser neues Zuhause in Hall in Tirol, zusätzlich ein Notpolster zu haben ist angenehm, und wenn sich die Grenzen öffnen, geht sich auch ein Urlaub aus.
Was machen Sie beruflich?
Ich bin Tunnelbauingenieur. Nach dem Besuch der Grundschule in Mühlwald, und später der Geometerschule in Bozen studierte ich in Wien Bauingenieurwesen. Anschließend arbeitete ich dort zehn Jahre als Bauingenieur und lernte auch meine Frau aus Oberösterreich – die übrigens eine große Unterstützung bei der Millionenshow war – kennen. Da ich mich sehr mit Mühlwald verbunden fühle und Wien doch sehr weit weg ist, schlugen wir unsere Zelte in Innsbruck auf und sind jetzt in Hall in Tirol ansässig geworden. Das Unternehmen, für welches ich arbeite, ist weltweit in der Planung von Tunnelbauten tätig, übrigens auch beim Brennerbasis-Tunnel auf Nordtiroler Seite.
Wie haben Sie den Lockdown erlebt?
Unser Sohn wurde am 7. März kurz vor Beginn der Ausgangsbeschränkungen geboren. Wir hatten das Glück, dass im Krankenhaus noch alles ganz normal ablief und ich bei der Geburt dabei sein konnte. Zur Zeit des Lockdowns waren wir schon wieder zu Hause. Wir haben das Familienleben genossen und unsere vierjährige Tochter hat sich liebevoll um ihren kleinen Bruder gekümmert, er war quasi ihr „Ersatz“ für den fehlenden Kindergarten. Bis auf einen täglichen Familienspaziergang haben wir unsere Wohnung nicht verlassen. Aufgrund der geschlossenen Grenzen konnten meine Eltern ihr Enkelkind nicht besuchen, was sie sehr bedauerten, erst vor ein paar Tagen konnten Sie es endlich in ihre Arme schließen. Allgemein denke ich, dass wir uns wirklich glücklich schätzen dürfen, im IT-Bereich so gut vernetzt zu sein. Dadurch können auch gesellschaftliche Kontakte gut aufrechterhalten werden, denn mit dem Briefe schreiben, wie in früheren Zeiten, (lacht) wäre das alles viel schwieriger gewesen. Beruflich bin ich danach direkt ins Homeoffice eingestiegen, aber da ich bereits vorher teils von zu Hause arbeitete, war der Übergang nicht so schwierig. Das Arbeiten im Homeoffice bedarf einer strikten Arbeitseinteilung, um Ablenkungen zu vermeiden, dies ist jedoch bei zwei kleinen Kindern nicht immer so einfach.
Wie sehen Sie die wirtschaftlichen Folgen in Ihrem Beruf?
Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir in der Planung tätig sind, und dass laufende Projektierungen sowie Ausschreibungen und Vergaben überwiegend normal weiterlaufen. Leider gilt dies nicht für die ausführenden Unternehmen, die stark von den Maßnahmen betroffen sind. Das Tragische neben den gesundheitlichen Folgen ist, dass alle Branchen von der Krise betroffen sind. Für alle bringt die Corona-Krise wirtschaftliche Umwälzungen mit sich, deren Ausgang wir heute noch nicht ermessen können.
Was bedeutet für Sie Mühlwald?
Ich habe eine große Bindung zum Dorf und zu den Leuten. Normalerweise fahren wir alle ein bis zwei Monate nach Mühlwald, es zieht mich immer wieder zu meinen Wurzeln. Ein großer Teil meiner Familie wohnt noch in Mühlwald und wir genießen es immer wieder sehr, dort zu sein. Die Natur und Bergwelt rund um Mühlwald sind wunderschön und wenig überlaufen, das Bergsteigen und Skitourengehen in dieser Gegend lässt mich jeglichen Alltagsstress vergessen. Mit der Familie sind wir gerne mit dem Rad unterwegs, die Tochter bereits selbstständig und der Kleine im Anhänger. Wir freuen uns auf einen Sommer in Gesundheit – was ich ebenso euch allen wünsche. (IB)
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