Innichen – Am 5. September sollte eigentlich die vierte Edition des speziellen Radrennens Eroica-Dolomiti mit Start und Ziel in Innichen stattfinden, wie so viele andere Sportevents musste der Radmarathon aufgrund der Covid19-Pandemie abgesagt werden. Die Veranstalter haben sich allerdings etwas einfallen lassen, um das Event in einem anderen Format steigen zu lassen.
Staubige Straßen, knirschende Räder und harte Männer – L’Eroica lässt das Herz jedes Radsportbegeisterten höher schlagen. Die Eroica ist eine Serie an Vintage-Radrennen, welche die alten Mythen und die heldenhaften Zeiten der Radsport-Vergangenheit rund um Coppi und Bartali wieder aufleben lässt. Alt eingesessene Radfans meinen, dass der heutige Sport an den damaligen Charme und Flair bei weitem nicht herankommt. Der moderne Radsport gliche immer mehr einer Materialschlacht, früher sei alles simpler und intuitiver gewesen. Damit liegt die Eroica voll im Trend: ein wachsender Teil der Fahrrad-Community sehnt sich die puren alten Zeiten zurück, in jene die Eroica-Radrennen eintauchen. Das Reglement ist einfach: Gefahren wird mit alten Rädern, die vor 1987 gebaut worden sind, alter Bekleidung aus Wolle, sowie alter Ausrüstung. Ganz unter dem Motto: „Steel is real“ – also Stahl und Rahmenschaltung anstelle von Hightech 12.000 Euro Carbonrenner mit elektronischer Schaltung. Ein signifikanter Teil der Strecken wird auf Schotterstraßen gefahren, um an die Zeiten vor dem Asphalt zu erinnern. Jedes Eroica soll ein Abenteuer und eine Herausforderung sein. Insgesamt gibt es 13 Eroica-Rennen, die unter anderem in Japan, Südafrika und Nordamerika, sowie auf ganz Europa verteilt stattfinden. Die originale L’Eroica wurde zum ersten Mal 1997 in Siena ausgetragen, aus diesem Rennen ging übrigens der Rad-Klassiker „Strade Bianchi“ hervor, das sich trotz fehlender Tradition mittlerweile als eines der beliebtesten und bedeutendsten Eintagesrennen im Radsportkalender etabliert hat. Das Eroica Dolomiti 2020 fiel Corona zum Opfer, allerdings kann vom 5. bis zum 20. September jeder Teilnehmer seine eigene Eroica Dolomiti absolvieren und erhält als Belohnung ein Finisher-Paket, welches im Tourismusbüro von Innichen abgeholt werden kann. Dafür haben die Organisatoren die gesamte Strecke beschildert. Ausgewählt kann aus der kürzeren 73 bzw. aus der längeren 95 Kilometer langen Strecke werden. Die 118 Kilometer lange Originalstrecke gibt es erst nächstes Jahr wieder. Sie führt von Innichen weg ins Höhlensteintal, vorbei am Misurina See nach Cortina, von dort hinauf zur Plätzwiese und über das Silvestertal zurück nach Innichen. Nahezu die Hälfte der Distanz ist dabei nicht geteert, dies erschwert die zu bewältigenden 3.000 Höhenmeter für die Teilnehmer noch zusätzlich. So nutzten bereits einige Eroica Teilnehmer die schönen Tage des Spätsommers um sich der Herausforderung der Eroica Dolomiti zu stellen. 2019 fiel die Austragung der Eroica Dolomiti regelrecht ins Wasser, wäre die Aufgabe nicht so schon anspruchsvoll genug, hatten die Rennradfahrer mit Dauerregen und Temperaturen nur knapp über den Gefrierpunkt zu kämpfen. Die kommende Ausgabe geht am 4. September 2021 über die Bühne und soll wieder im normalen Rennformat durchgeführt werden. (MT)
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