In unserer letzten Ausgabe blicken wir auf ein besonderes Jahr zurück: 2020 war ein Jahr voller Herausforderungen und Neuerungen. Vom Frühjahr bis zum Winter hat das Team des Puschtra mit viel Liebe und Herzblut über Themen informiert, Geschichten erzählt und Meinungen eingeholt. Dabei hat uns vor allem ein Thema über alle vier Jahreszeiten begleitet: Die Corona-Pandemie. Dennoch gab es auch andere Höhepunkte in diesem besonderen Jahr. Hier haben wir für Sie, liebe Leserin und lieber Leser, einige Höhepunkte unserer Berichterstattung herausgepickt.
Ein Frühling im Ausnahmezustand
Der titelte in der ersten Märzausgabe „Die Lage ist ernst“. Das ganze Land befand sich in einem nie dagewesenen Ausnahmezustand: Für ganz Italien und damit auch für Südtirol griffen die einschränkenden staatlichen Maßnahmen, um das Coronavirus in den Griff zu bekommen. Zwei Monate lang durften an die 60 Millionen Italiener ihr Zuhause nur unter strengen Bedingungen verlassen bis dann am 4. Mai Lockerungen der Maßnahmen folgten.
Zum Lockdown haben wir mit der Psychologischen Psychotherapeutin DDr. Margarethe Mayr gesprochen. Im Gespräch waren wir auch mit Gunther Niedermair, dem Leiter des Jugend- und Kulturzentrum UFO in Bruneck. Er hat uns über Kulturarbeit in Zeiten der Coronakrise und über das 20-jährige Jubiläum informiert. Wir berichteten im Frühjahr ebenfalls von einem Auftakt in eine neue Amtszeit, denn in sieben Gemeinden im Pustertal hieß es für die Bürgermeister Abschied nehmen. Wir verabschiedeten uns mit einem Bericht von den Bürgermeistern von Toblach, Niederdorf, Percha, Mühlbach und Rodeneck. Die Gemeinderatswahlen vom 3. Mai wurden dann auf den Herbst verschoben.
Ein Sommer mit Blick in die Zukunft
In Mühlbach gab es im Juni eine außerordentliche Wende: Die Ära der Tertiarschwestern im Mühlbacher Kloster ging nach 164 Jahren zu Ende. In den letzten Wochen vor ihrer Abreise hatte die Schwestergemeinschaft noch alle Hände voll zu tun, die Räumlichkeiten zu leeren. Im Gespräch hat Oberin Maria Regina uns an diesem geschichtsträchtigen Ereignis teilhaben lassen. Im Kloster hingegen haben die Schwestern „leuchtende Spuren hinterlassen“. Ein Thema, das die Menschen zu Sommerbeginn ebenfalls beschäftigt hat, war der anstehende Urlaub. Unser Redakteur Martin Taschler hat sich nach den Reiseplänen für den Sommer 2020 umgehört. Der Tenor war nach einer langen Zeit an Entbehrungen und Isolation allerdings jener, dass an Urlaub aus verschiedenen Gründen erst mal nicht zu denken war.
Von einer Ausnahme-Matura hingegen hat unsere Redakteurin Susanne Huber im Sommer informiert. Die Reifeprüfung hatte den Schülerinnen und Schülern 2020 mehr Reife abverlangt als gewöhnlich.
Was uns in so einem Jahr natürlich auch brennend interessiert hat, ist die Zukunft. Laut Trendforscher Tristan Horx geht der Trend eindeutig in Richtung Individualisierung, weil sich Menschen nicht mehr allein aufgrund ihres Alters, sondern aufgrund ihres Lebensstils unterscheiden würden. Dazu komme dass, das Regionale, Lokale definitiv an Wert gewinnen werde. Das Interview mit Horx hat unser Redakteur Martin Ploner geführt.
Ein Herbst voller Überraschungen
Nach sechs Monaten “ Schule zu Hause“ war im September der Schulbeginn ein großes Thema für Groß und Klein. Eltern, Lehrer und Kinder standen vor noch nie dagewesenen Herausforderungen, die sie nur gemeinsam lösen konnte. Der Integrationslehrer Leon Pergjoka hat mit uns über diesen besonderen Schulbeginn am Berufsbildungszentrum Bruneck (BBZ) gesprochen, wo Präsenz-, Fernunterricht und fakultativer Unterricht angeboten wurde.
Auf den Herbst verschoben!: so hieß es für die Gemeinderatswahlen 2020, die dann am 20. und 21. September in 113 Gemeinden Südtirols ausgetragen wurden. Im Pustertal haben sich die Wählerinnen und Wähler in zehn Gemeinden für neue Bürgermeister entschieden: In Niederdorf, Pfalzen, Toblach, Sexten, Sand in Taufers, Percha, Welsberg-Taisten, Innichen, Gsies und Enneberg sind nun neue Bürgermeister und neue Gemeinderäte für die Gemeindepolitik zuständig. Der “Puschtra“ hat nach den Wahltagen die ersten Reaktionen von einigen neuen Pustertaler-Bürgermeistern für Sie eingeholt und auch in den Nachbargemeinden Mühlbach und Rodeneck die Ergebnisse der Wahlen verfolgt, wo in Mühlbach Heinrich Seppi (SVP) und in Rodeneck Helmut Achmüller (Wir für Rodeneck) zum Bürgermeister gewählt wurde.
Überraschend waren die Erkenntnisse der 31. Ausgabe der Toblacher Gespräche, die unter dem Motto: Klimawandel: von der Pandemie lernen, standen. Internationale Experten referierten über Möglichkeiten einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Der einhellige Tenor lautete: Die radikalen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie lehren uns wie wir den Klimawandel stoppen können.
Ein Winter mit vielen Neuerungen
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Sommer brachte der beginnende Winter wieder steigende Infektionszahlen, Bewegungseinschränkungen und verschärfte Corona-Maßnahmen. Eine Welle von neuen Verordnungen folgten ab Ende Oktober und wieder waren viele Branchen betroffen: Wir berichteten über die Auswirkungen in der Gastronomie und Hotellerie und die bevorstehende Wintersaison.
Aufgrund der Corona-Krise hat auch das Totengedenken heuer zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Die Feierlichkeiten zu Allerheiligen und Allerseelen sind heuer Coronabedingt anders ausgefallen als gewöhnlich. Vor allem für Menschen, die das Begräbnis ihrer Angehörigen nicht feiern konnten, war das diesjährige Allerheiligen und Allerseelen eine überaus wichtige, trostspendende Station im Prozess ihrer Trauerbewältigung. Umso wichtiger war es, Allerheiligen und Allerseelen nicht nur zuhause, sondern in Gemeinschaft in den Kirchen und auf den Friedhöfen so würdevoll, wie es zu Pandemiezeiten eben möglich ist, begehen zu dürfen.
Für viel Diskussionsstoff sorgte auch die Schließung der Skilifte und Aufstiegsanlagen, die voraussichtlich erst im Januar öffnen werden. Der Puschtra hat sich auch zu diesem Thema im Pustertal umgehört und ist auf sehr viel Verständnis gestoßen, einerseits für die Liftbetreiber und alle daran Beteiligten, aber auch für die politischen Entscheidungsträger, die in solchen Zeiten sehr schwierige Entscheidungen zu treffen hätten, so die Befragten.
Berichtet haben wir auch über die landesweiten Aktion „Südtirol testet“, wo sich Ende November über 362.000 Personen auf das Coronavirus Sars-CoV-2 mittels Antigen-Schnelltests testen haben lassen. Mit einem Frühwarnsystem auf drei Schienen will der Südtiroler Sanitätsbetrieb die Coronavirus-Infektionen in Südtirol ab sofort unter Kontrolle behalten: Die drei Schienen des Frühwarnsystems umfassen zum einen ein Südtirol-Monitoring, eine Kontaktverfolgung und ein Hotspot-Tests: Die Teilnahme ist in jedem Fall freiwillig. (TL)
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