Ab letztem Wochenende gelten für die Gastronomie wiederum verschärfte Maßnahmen: Bars und Restaurants sind geschlossen. Gleichzeitig bleibt die Politik konkrete Antworten nach angemessenen Entschädigungen weiter schuldig, kritisiert der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) in einer Presseausendung.
„Die Entscheidung der Landesregierung können wir in keinster Weise nachvollziehen, nachdem bereits die bisherigen Schließungen der Bars und Restaurants die Anzahl der Infektionen nicht nach unten gedrückt haben“, sagt HGV-Präsident Manfred Pinzger und fügt hinzu: „Wenn schon, dann sollte die Landesregierung einen harten Lockdown verhängen und alle nicht lebensnotwendigen Bereiche schließen – und nicht nur allein die Gastronomie.“
Mit der erneuten Schließung der Gastronomiebetriebe am vergangenen Sonntag wird wieder ein altes Rezept aus der Schublade gezogen. Dieses hat in Südtirol bisher aber nachweislich nicht zum erhofften Erfolg geführt. „Das Infektionsgeschehen spielt sich andernorts ab. Aus epidemiologischer Sicht bringt diese Entscheidung nichts und gleicht einer Feigenblattpolitik. Vielmehr werden die Gastronomiebetriebe aber definitiv an den Rand ihrer Existenz gedrückt“, so Pinzger. Der HGV hätte sich erwartet, dass der Südtiroler Sonderweg in puncto Gastronomie politisch weiterverfolgt wird. Weiters zeigt sich der HGV verärgert, dass mit der Ankündigung der erneuten Schließung der Gastronomiebetriebe nur vage Maßnahmen angekündigt werden, wie seitens des Landes die beiden von der Pandemie hauptbetroffenen Sektoren Gastronomie und Beherbergung unterstützt werden. Die Betriebe, die nun wieder schließen müssen, und die Beherbergungsbetriebe, die wegen dem Ausbleiben der Gäste ebenso geschlossen sind, erwarten sich nun erst recht eine klare Aussage zu konkreten Unterstützungsmaßnahmen. Der HGV fordert von der Landesregierung diese Maßnahmen nun dringend ein und ebenso die Einbeziehung des hauptbetroffenen Sektors. „Die Entscheidung ist deshalb dringend, weil viele Betriebe in wenigen Wochen die im Vorjahr gestundeten Kredite bedienen müssen. Wenn bis dahin nichts geschieht, sind Konkurse vorprogrammiert. Für den erlittenen Umsatzverlust fordert der HGV eine angemessene Entschädigung, dafür hat der Verband in Zusammenarbeit mit Federalberghi eine Online-Petition gestartet. (HGV/RED)
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