Frau Dr. Botchen, wie macht sich das bemerkbar?
Die Betroffenen klagen oft über geschwollene, müde oder schmerzende Beine vor allem abends. Im Sommer nehmen die Beschwerden meist zu, da sich die Blutgefäße durch die Wärme erweitern. Anzeichen einer Venenschwäche sind:
Besenreiser, vor allem an der Seite oder Rückseite der Oberschenkel, deutlich hervortretende Venen (Unterschenkel), Krampfadern, Wasseransammlung im Knöchelbereich, Hautveränderungen wie bräunliche Pigmentierung, trockene, schuppige, teils juckende Hautbereiche.
Was sind die Ursachen?
Venenschwäche ist oft vererbt. Frauen sind hier häufiger betroffen, da sie meist ein schwächeres Bindegewebe haben. Weitere Ursachen sind: Übergewicht, vorangegangene Thrombosen, langes Sitzen oder Stehen, Schwangerschaften.
Wie wird die Venenschwäche diagnostiziert?
Zuerst erfolgt die körperliche Untersuchung und Inspektion vor allem der Beine. Mittels Ultraschall lässt sich der Zustand der Venen gut beurteilen. Klappendefekte oder ein abnormer Blutfluss können dargestellt werden. Auch vorhandene Blutgerinnsel werden erkannt.
Kann man das behandeln?
Hier gibt es viele verschiedene Therapien. Die Art der Behandlung hängt von der Ausprägung der Venenschwäche ab. Bewegung und Aktivierung der Muskelpumpe sowie Normalisierung des Körpergewichtes stehen am Anfang. Zum Anregen des Blutflusses sind Wechselduschen der Beine sehr gut. Kompressionsstrümpfe helfen, die Venen zusammenzudrücken, was einen Rückstau des Blutes verhindert. Eine Sanierung des Blutmilieus mit homöopathischen und isopathischen Mitteln verbessert die Situation. Infiltrationen mit biologischen Substanzen (Mesotherapie) helfen, die Stauung zu mindern. Bei bereits verfärbter, verhärteter Haut bringt die lokale Ozon-Infiltration Erleichterung. Bei sehr ausgeprägten Krampfadern ist ganz zuletzt eine Operation (Venenstripping, Laser-Therapie, Thermoablation) nicht zu vermeiden.
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