Ein Kunstprojekt bringt Farbe an die Hausfassaden in mehreren Südtiroler Städten: Der italienische Kulturlandesrat Giuliano Vettorato hat heute (19. März) das Projekt „Breathe!“ vorgestellt.
Auch in Südtirols Zentren findet urbane Kunst mit großflächigen Wandmalereien zunehmend Platz auf Fassaden öffentlicher und privater Gebäude. Zu jenen Bereichen, die von der momentanen Krisensituation besonders hart getroffen wurden, zählen auch die Jugendkultur und die Kunst. Im Projekt „Breathe!“ sollen darum besonders diese beiden Aspekte berücksichtigt werden. Heute (19. März) hat der Landesrat für italienische Kultur, Giuliano Vettorato, gemeinsam mit Wobi-Präsidentin Francesca Tosolini und der Vertreterin der Künstlerorganisation Outbox, Anna Bernard, das Projekt vorgestellt.
„Gerade jetzt müssen wir als Land Südtirol klare Signale der Zuversicht und des Optimismus ausschicken. Dieses Projekt vereinbart dieses Ziel in idealer Weise, sind doch Fassadenmalereien ein lebendiger Ausdruck von Lebensfreude, der von jedem Passanten auf Anhieb verstanden wird“, ist Landesrat Vettorato überzeugt. Zudem werde damit Kultur in den Alltag gebracht. Das Projektmotto „Breathe!“, also Durchatmen, sei zudem passend für die aktuelle Zeit: „Wir müssen auf die Pandemie nicht nur mit Zuschüsse und Beiträge reagieren, sondern auch Kultur vor Ort fördern: Dieses Projekt zeigt, dass die Pandemie auch Kraft verleihen und zu etwas Gutem, Positiven führen kann“, betont Vettorato.
Sechs lokale und international tätige Künstlerinnen und Künstler beteiligen sich an einem neuen Projekt, aus dem großflächige Wandmalereien an Gebäuden in Bozen, Brixen, Leifers, Meran und Bruneck entstehen werden. Unterstützung dafür kommt sowohl von den Gemeinden, als auch vom Wohnbauinstitut. Dieses stellt Wandfassaden für die künstlerische Gestaltung zur Verfügung. Für Wobi-Präsidentin Francesca Tosolini handelt es sich hierbei um eine Aufwertung der eigenen Gebäude: „Eine optisch ansprechende, lebensfrohe Wandfassade wirkt sich positiv auf das Klima in einem Wohnhaus aus. Darum unterstützen wir dieses Projekt gerne“, ist Tosolini überzeugt.
Ab Mitte April erfolgt Umsetzung
Umgesetzt wird das Projekt von einer international bestückten Künstlergruppe. „‚Breathe!‘ ist ein vielseitiges Kunstprojekt, das mit nachhaltigen und weitreichenden Überlegungen einen langfristigen Effekt auf unsere Umgebung auslösen soll. Die Fassaden sollen künftig immer wieder Momente des Erstaunens und des sich Erfreuens hervorrufen“, betonte Anna Bernard, Gründerin von Outbox und Kuratorin des ersten großen Fassadenmalereiprojektes Südtirols. Die Umsetzung des Projektes erfolge in enger Abstimmung mit den Bewohnern, aber auch mit Jugendvereinigungen wie die Bozner Sozialgenossenschaft Young Inside.
Die Künstlerinnen und Künstler beginnen mit ihrer Arbeit in einem Monat, also Mitte April und sollten bis Herbst sämtliche Werke fertiggestellt haben. In Bozen wird Tellas, Street Artist aus Cagliari, ab Mitte April die erste Fassadenmalerei beginnen. Ebenso in Bozen realisiert Egeon (Matteo Picelli) ein weiteres Werk. Picelli hat bereits 2018 eine Wandmalerei mit dem Titel „Gedenke des Schönen“ („Ricorda la Bellezza“) auf einem Gebäude in der Bozner Roenstraße realisiert. Bei „Breathe!“ werden zudem Giulio Vesprini aus den Marken, die Spanierin Elisa Capdevila und der Sardische Künstler Ciredz (Roberto Cireddu) Werke realisieren. Wer das sechste Werk umsetzen wird, wird momentan noch ermittelt. Informationen zum Projekt sind online abrufbar. (tl/ck)
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