Die Entwicklung der Eisenbahnen und Seilbahnen im Alttiroler Raum steht im Mittelpunkt der Sonderausstellung im Naturparkhaus Drei Zinnen in Toblach, die LRin Hochgruber Kuenzer heute eröffnet hat.
Das Naturparkhaus Drei Zinnen in Toblach beteiligt sich am Euregio Museumsjahr 2021 unter dem Motto „Das Museum bewegt“, an dem über 60 Museen an 70 Standorten in den drei Ländern Tirol-Südtirol-Trentino teilnehmen. Dazu hat heute (29. Mai) Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer gemeinsam mit dem Bürgermeister von Toblach, Martin Rienzner, die Ausstellung „Bergverbindungen – Reise vom Krieg zum Tourismus“ eröffnet. Die Ausstellung, die sich aus sechs Untereinheiten zusammensetzt und auf die gesamte Euregio verteilt, legt das Hauptaugenmerk auf die Entstehung von Seilbahnen und Eisenbahnen – vorangetrieben durch militärische Vorhaben.
„Erinnerung ist Kultur. Die Geschichte als Lehrmeisterin des Lebens sollte uns helfen, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden“, sagte Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer in ihren einführenden Worten. „Wenn Veränderung Fortschritt bringt, wie hier, in diesen Bergen, dann ist sie positiv.“ Und: „Wer hätte sich vorstellen können, dass 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg diese Grenzen durch ein gemeinsames UNESCO Weltnaturerbe als Zeichen des Friedens geteilt würden?“, fragte Kuenzer die Anwesenden und dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesamtes für Natur, allen voran dem Naturparkhausverantwortlichen Florian Reichegger, für das Bemühen.
Für Bürgermeister Martin Rienzner zeigt diese Ausstellung, dass aus jeder Krise auch etwas Positives entstehen kann: „Aus vielen Bauwerken der Kriegszeit wie Bergstraßen, Materialseilbahnen usw. sind wichtige Infrastrukturen entstanden, die heute noch touristisch genutzt werden. Vielleicht entstehen auch aus der jetzigen Coroana-Krise neue Impulse für die Zukunft.“
Technologie ebnet Tourismus den Weg
Francesco Frizzera vom Museum für Italienische Kriegsgeschichte („Museo Storico italiano della Guerra“) in Rovereto, das die Sonderausstellung zum Euregio Museumsjahr organisiert hat, führte in die Schau ein: „Militärische Ereignisse fördern die technologische Innovation“, betonte Frizzera. „Auf dieser Erkundungstour wird die Entwicklung der Transporttechnologie in den Alpen thematisiert. Sie zeigt auf, wie sich das Verkehrsnetz während des Ersten Weltkriegs entwickelt hat und später Kriegsinfrastrukturen an die Bedürfnisse des Tourismus angepasst wurden.“ Durch die Platzierung von sieben Holztafeln, die aus den 2018 durch den Sturm Vaia beschädigten Bäumen gefertigt wurden, kann entdeckt werden, wie sich Eisenbahnen und Sessellifte von Kriegsinfrastruktur in zivile Verbindungen verwandelt haben. „Das historische Tirol hat in diese Infrastrukturen investiert und auf die Schönheit der – wenn auch vom Krieg gezeichneten – Landschaften gesetzt und damit dem Tourismus den Weg geebnet“, erklärte Frizzera. Die Ausstellung „Bergverbindungen – Reise vom Krieg zum Tourismus“ ist noch bis März 2022 im Naturparkhaus Drei Zinnen in Toblach zu besichtigen. (mpi)
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