In Südtirol gibt es derzeit 311 Plätze des begleiteten und betreuten Wohnens. Für Seniorinnen und Senioren sei es dadurch möglich, lange autonom und selbstbestimmt zu wohnen, sagt Landesrätin Deeg.
Südtirols Seniorinnen und Senioren sollen künftig auf ein noch größeres Angebot an begleiteten und betreuten, aber möglichst autonomen und selbstständigen Wohnformen zurückgreifen können. Senioren- und Soziallandesrätin Waltraud Deeg hat in der Landesregierungssitzung am vergangenen Dienstag (19. Juli) ein Pilotprojekt zu einer erweiterten Form des betreuten Wohnens vorgestellt. Demnach soll in den nächsten Jahren in Prad das Projekt „Betreutes Wohnen Plus“ umgesetzt werden und dadurch 22 zusätzliche Wohnplätze entstehen. Das Pilotprojekt sieht eine noch intensivere Betreuung vor, vor allem in den Nachtstunden. Ziel dabei ist es, die Grenzen zwischen betreutem und begleitetem Wohnen und den Seniorenwohnheimen weiter zu reduzieren und somit ein stärker abgestuftes, auf den Bedarf ausgerichtetes System zu stärken. „Wenngleich Südtirols Gesellschaft immer älter wird, sind die Seniorinnen und Senioren immer länger fit und selbstständig. Dies wollen wir durch geeignete Wohnformen und einem Ausbau mobiler Unterstützungsleistungen fördern“, betont Landesrätin Deeg. Auch in der Betreuungs- und Pflegelandkarte, die in Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaften und den Seniorenwohnheimen entstanden ist, seien alle Betreuungsformen berücksichtigt geworden.
Bereits heute gibt es neben den Plätzen in den 77 Südtiroler Seniorenwohnheimen und deren 4511 Betten zudem aktuell insgesamt 311 Plätze für begleitetes und betreutes Wohnen. Vor rund zehn Jahren wurden die Voraussetzungen geschaffen, damit ältere Menschen weiterhin selbstständig wohnen können. Allerdings gibt es begleitend und je nach Pflegebedarf unterschiedliche Dienstleistungen, wie einfache Hilfeleistungen, Essen, Putzdienst oder Pflege- und Betreuungsleistungen. In allen Südtiroler Bezirken gibt es Angebote, wobei es im Burggrafenamt mit über 100 Plätzen das größte und im Pustertal mit neun Plätzen bisher das geringste Angebot gebe. „Neue Projekte sind jedoch zum Teil bereits in Planung oder im Gespräch. Fest steht, dass es künftig ein diversifiziertes Angebot geben wird, um damit möglichst vielen Anforderungen der älteren Menschen entgegen zu kommen“, ist Landesrätin Deeg überzeugt.
Die Landesrätin weist zudem darauf hin, dass es auch bei den Sozialwohnungen zunehmend Wohnungen gibt, die auf die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren ausgerichtet sind. In eigenen Rangordnungen werden diese dann Senioren, ebenso wie Menschen mit Behinderungen zugewiesen. Informationen dazu gibt es beim Wobi-Mieterservice. Zudem solle durch das neu geplante Gesetz zum sozialen und öffentlichen Wohnbau weiterer barrierefreier und altersgerechter Wohnraum entstehen, durch denen Seniorinnen und Senioren ein möglichst autonomes und selbstbestimmtes Wohnen ermöglicht werden soll. (ck)
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