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Jahrestagung der Bergsteigerdörfer

Lungiarü – Am 2. Oktober wurde zu einer dreitägigen internationale Jahrestagung der Bergsteigerdörfer ins Gadertal geladen. Mehr als 90 Vertreter der Initiative Bergsteigerdörfer sind nach Lungiarü gereist, um über die Berglandewirtschaft in den 35 Bergsteigerdörfern zu reden.

Am 2. Oktober trafen sich Bürgermeister, Alpenvereinsvertreter, Bauern und Tourismusvertreter aus den 35 Bergsteigerdörfern zum alljährlichen Austausch. Die Gastgeber Alpenverein Südtirol, Gemeinde St. Martin in Thurn, Tourismusgenossenschaft San Vigilio – San Martin und die ehrenamtliche Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Lungiarü stellten die Berglandwirtschaft in den Mittelpunkt der dreitägigen internationalen Tagung. Zudem thematisierten sie die Herausforderungen, mit denen die Bauern konfrontiert sind, um eine standortgerechte, umweltverträgliche Berglandwirtschaft im Sinne der Alpenkonvention zu betreiben. „Es ist die Aufgabe der Alpenvereine eine kräftige und mahnende Stimme zu erheben, damit der schier unstillbaren Landschaftsgier Einhalt geboten wird und die wenigen intakten Gebiete noch für unsere Nachkommen erhalten bleiben“, so AVS-Präsident Georg Simeoni. Er dankte in seiner Ansprache den Partnern vor Ort für die gute Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Initiative. „Bergsteigerdorf zu sein ist eine hohe Auszeichnung und gleichzeitig eine große Herausforderung“, stellte Landeshauptmann Arno Kompatscher in seinen Grußworten fest.
Cassiano Luminati aus der Schweiz zeigte am Beispiel Val Poschiavo in Graubünden auf, wie ein Tal mithilfe seiner Menschen zu einer Bio-Modellregion werden kann. Der Vorarlberger Obmann des UNESCO-Biosphärenpark Großes Walsertal Josef Türtscher berichtete über Möglichkeiten und Grenzen des bäuerlichen Wirtschaftens im Schutzgebiet. Leo Hilpold, Direktor des Südtiroler Landesamts für Natur, sprach über die Schutzgebietsverwaltung in Südtirol. Joachim Reinhalter, Obmann von Bergmilch Südtirol und des Sennereiverbandes Südtirol zeigte Perspektiven der Milchwirtschaft in kleinen Bergdörfern auf. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurden die Ansprüche und Erwartungen der Gesellschaft an die Berglandwirtschaft thematisiert. Gleichzeitig wurde die Realität im stark bäuerlich geprägten Bergsteigerdorf Lungiarü aufgezeigt. Von den Erfahrungen der anderen profitieren konnten die Teilnehmer bei einem Workshop. (PM/RED)