Man könnte fast sagen, sie liegen zwischen Stadt und Dorf, bilden den Verbindungsgürtel zwischen St. Georgen und Bruneck: die Gewerbe- und Industriezonen im Norden des Brunecker Gemeindegebietes. Hier pulsiert das Wirtschaftsleben, zum Teil sogar Tag und Nacht.
St. Georgen und Brunecks Norden erweisen sich seit Jahrzehnten vor allem aus logistischer Hinsicht als idealer Standort für verschiedenste Unternehmen und Firmen. Allem voran sind es die zentrale Lage im Pustertal und die Nähe zum Stadtzentrum von Bruneck, die viele Wirtschaftstreibende in den letzen Jahren dazu bewogen haben, ihren Betrieb in St. Georgen oder am Nordring anzusiedeln. Darunter finden sich die verschiedensten Dienstleister und Handwerker, Großbetriebe genauso wie Klein- und Mittelbetriebe. Dass sich St. Georgen und Bruneck als Wirtschaftsstandorte als überaus praktisch erweisen, lässt sich am schnellen und steten Wachstum der Gewerbezonen und am Beispiel verschiedener St. Georgener sowie Brunecker Traditionsunternehmen gut erkennen. Diese Kernbetriebe bieten nicht nur Arbeitsplätze, sie agieren teilweise Italienweit oder sogar international. So kommt es auch, dass die Arbeitslosenquote in der Gemeinde recht niedrig ist. Vor allem ist es die Vielfalt der örtlichen Wirtschaft, die sich gerade in der Zone zwischen Bruneck und St. Georgen gut ausmachen lässt, und die dafür sorgt, dass die Arbeitslosenquote niedrig und die Abwanderung gering bleiben.
Qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze
Es ist eine große Bandbreite an Unternehmen, die über 10.400 Menschen einen Arbeitsplatz im Brunecker Raum bietet. Genaugenommen sind es an die 1.380 Unternehmen verschiedenster Sparten, die in der Rienzstadt, dem wirtschaftlichen Zentrum des Pustertals, ihren Firmensitz haben; nicht wenige davon in den Gewerbezonen wie beispielsweise jener am Nordring. Besonders der Norden der Rienzstadt erweist sich als interessanter Wirtschaftsstandort mit einer verhältnismäßig hohen Unternehmerdichte. Dass sich gerade hier große Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen angesiedelt haben, ist nicht verwunderlich, gab es hier doch noch genügend Platz und gute Anbindungen. Am Nordring sind heute große und wichtige Betriebe zu finden, die man gut und gerne als Kernbetriebe bezeichnen kann. Sie zählen mittlerweise zu den wichtigsten privaten Arbeitgebern im gesamten Pustertaler Raum, da sie so arbeiten und investieren, dass die Pustertaler Bevölkerung auch in Zukunft in unmittelbarer Nähe zum Wohnort qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze findet. Gleich mehrere große Industriebetriebe sorgen für qualitativ hochwertige, sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze und somit auch dafür, dass die Abwanderung hin zu den größeren Städten in Südtirol von geringer Bedeutung ist. So leisten diese Betriebe einen wichtigen Beitrag zur Absicherung des gesamten sozialen Gefüges nicht nur in Bruneck, sondern im gesamten Pustertaler Raum. Zudem schaffen sie einen Mehrwert für andere Wirtschaftssektoren, sie bieten beispielsweise Nebenerwerbsbauern die Chance auf ein fixes Gehalt. Ebenso sorgen sie für zahlreiche soziale Leistungen – Kindertagesstätten, Einkaufsgenossenschaften, Krankenversicherungen und anderes. Zudem arbeiten Sie eng mit den Schulen zusammen und bieten zum Teil auch Transportverbindungen bis zum Arbeitsort. Allein ca. 30 Prozent der Brunecker Bevölkerung sind in der Industrie beschäftigt, täglich pendeln zusätzlich an die 5.000 Menschen nach Bruneck ein. Diese Tatsache sagt viel darüber aus, wie wichtig das Arbeitsplatzangebot von Bruneck im Hinblick auf Beschäftigung und Wertschöpfung ist. Und dieses entsteht zu einem großen Teil in der Industrie und in den verschiedenen Gewerbezonen wie beispielsweise auch jener am Nordring.
Chance für persönliches Wachstum
Das produzierende Gewerbe, welches sowohl die Industrie als auch das Handwerk umfasst, bietet nicht nur Arbeitsplätze, die großen Unternehmen agieren zum Teil auch international und schicken die Mitarbeiter in die ganze Welt. Dies kann als große Chance nicht nur für wirtschaftliches, sondern vor allem auch für persönliches Wachstum gesehen werden. Das Pustertal punktet sicherlich nicht nur mit einem idealen Wirtschaftsstandort, sondern auch mit Humankapital, was mitunter dem guten Schulsystem und den ausreichenden Ausbildungsplätzen zu verdanken ist. Darüber hinaus werden die Pustertaler oft als zielorientiert und ehrgeizig beschrieben, Eigenschaften, die am Arbeitsmarkt durchwegs willkommen sind. Es ist nicht nur den Erwachsenen wichtig, sinnvolle und gut bezahlte Arbeitsplätze zu ergattern, schon die Jugendlichen bemühen sich um eine gute Ausbildung – sowohl im schulischen als auch im beruflichen Bereich. Dennoch besteht ein gewisser Fachkräftemangel, ein Thema, das in den kommenden Jahren zur Herausforderung werden könnte.
Großer Entwicklungssprung
Wie die meisten Ortschaften des Pustertals so ist auch Bruneck in den letzten zwei Jahrzehnten stark gewachsen und hat sich demnach auch wirtschaftlich gut entwickelt. Gewerbezonen wurden ausgewiesen, die heute zum Orts- oder Stadtbild gehören und einen ganz eigenen städtebaulichen Charakter aufweisen. In Bruneck konnte dieser Wandel vor allem auch in der Industrie- und Gewerbezone am Nordring beobachtet werden. Mit dem Anwachsen dieser wirtschaftlich interessanten Flächen stand und steht Bruneck vor gewissen Herausforderungen, wie beispielsweise eine verkehrstechnisch optimale Lösung rund um diese Gebiete zu finden oder aber Industrie- und Gewerbezonen städtebaulich zu integrieren. Wenn man sich das heutige Ausmaß dieser Zonen bewusst macht, erkennt man schnell, dass neben dem Skigebiet Kronplatz wohl auch hier das Herz der Brunecker Wirtschaft pocht. Zwar werden Bruneck und seine Umgebung häufig als sehr starke Tourismusdestination beschrieben, nichtsdestotrotz ist die Rienzstadt wie vorhin beschrieben auch ein wichtiger Standort für Industrie, Handwerk und Dienstleistungsbetriebe, die große Arbeitgeber für zahlreiche Pustertalerinnen und Pustertaler sind.
Landruhe und Stadtnähe
Man sieht es dem Dorf am Eingang ins Tauferer Ahrntal nicht an, dass es zu den ältesten Siedlungen des Pustertals gehört. Modern und vielseitig präsentiert sich St. Georgen heute und hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem durchaus beliebten Wirtschaftsstandort für Handels-, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe entwickelt. St. Georgen gehört zu einer der insgesamt sechs Fraktionen der Stadtgemeinde Bruneck – liegt auf 832 Metern Meerenshöhe und befindet sich rund einen Kilometer nördlich der Rienzstadt. Landwirtschaftlich geprägt, aber dennoch innovativ und vielseitig, präsentiert sich St. Georgen seinen Besuchern. Abseits der Hauptstraße, die das Dorf zu teilen scheint, wirkt das Dorf angenehm ruhig. Gut besuchte Cafés, eine top ausgestattete Sport- und Erholungszone und ein schöner Dorfkern mit zum Teil noch alten Höfen prägen das Ortsbild. Vom Naturschutzgebiet Ahrauen umgeben, kann St. Georgen sogar mit einem kleinen Flecken Wildnis punkten. Schließlich stellt dieses ein wichtiges Rückzugsgebiet für viele seltene Tier- und Pflanzenarten dar. Und nicht nur das: Immer mehr Menschen schätzen dieses wertvolle Naturidyll in Stadtnähe, wandern entlang der Ahr und genießen die Ruhe inmitten eines der schönsten Biotope des Pustertals. Diese seltene Kombination zwischen der Ruhe am Land und der unmittelbaren Nähe zur Stadt haben St. Georgen in touristischer Hinsicht Glück gebracht. Denn egal ob im Sommer oder im Winter, das charmante Urlaubsdorf bietet seinen Gästen beste Bedingungen für erholsame Ferientage sowohl auf dem Land, als auch in der ein Kilometer entfernten Rienzstadt. Aber auch die vielen Betriebe in der Gewerbezone Richtung Bruneck schätzen die Ruhe in diesem doch recht zentralen Ort.
Nahtloses Zusammenwachsen
In den letzten Jahrzehnten sind St. Georgen, Stegen und Bruneck beinahe zusammengewachsen: St. Georgens Gewerbezone und der Nordring Brunecks fließen heute schon fast nahtlos ineinander über. Am Nordring haben sich mittlerweile viele wichtige Betriebe etabliert. Bei so viel Wirtschaftstätigkeit ist es in der Vergangenheit natürlich auch zu zunehmender Verkehrsbelastung gekommen. Die Verkehrsprobleme, die rund um Brunecks Gewerbegebiete aufkommen, werden von der Stadtgemeinde genau unter die Lupe genommen. Eine extra dafür eingesetzte Arbeitsgruppe tüftelt an Lösungsvorschlägen, damit sich die Verkehrssituation in den nächsten Jahren verbessern kann. Die Landesregierung hat bereits vor einiger Zeit grünes Licht für den Bau einer neuen Trasse des Nordrings Bruneck gegeben. Ein großes Projekt, das die Brunecker Handelszone entlasten, den Verkehr zum Krankenhaus und in Fahrrichtung Sand in Taufers und Brixen flüssiger gestalten und damit die Lebensqualität von Anwohnern und Verkehrsteilnehmern erhöhen soll. Die Umsetzung dieses neuen Brunecker Nordrings scheint immer konkreter zu werden. Dieses neue Straßenstück soll sich über eine Länge von rund 1,5 Kilometern erstrecken und sieht den Neubau einer Brücke über die Ahr und zwei Kreisverkehre vor. In den vergangenen Jahren wurde sehr viel Engagement in die Planung der neuen Trasse des Nordringes investiert. Die Idee dahinter ist, dass die Verlegung des Nordringes hinter die Industriezone das Dorf Stegen sowie Teile von Bruneck deutlich vom Verkehr entlasten soll. Inwieweit dies gelingt, wird sich zeigen, was jetzt schon deutlich ist, ist die Tatsache, dass das stete Wirtschaftswachstum nicht spurlos am Pustertaler Hauptort vorbei geht. (SH)
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