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25. November: Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

Das Land Südtirol beteiligt sich mit mehreren Aktionen am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. „Jeder Tag muss ein Tag gegen Gewalt an Frauen sein“, sagte Landeshauptmann Kompatscher.

Mit einem gemeinsamen, sichtbaren und vielfältig umgesetzten „Nein“ zu Gewalt an Frauen, beteiligt sich Südtirol am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am morgigen 25. November. Heute (24. November) wurden in Bozen die unterschiedlichen Aktionen des Landesbeirates für Chancengleichheit vorgestellt, mit denen auf das Thema hingewiesen und dafür sensibilisiert werden soll. „Der 25. November soll an das Thema erinnern, aber eigentlich muss jeder Tag im Jahr ein Tag gegen Gewalt an Frauen sein“, hob Landeshauptmann Arno Kompatscher hervor und unterstrich damit seine Überzeugung, dass es weiter gelte, für das Thema zu sensibilisieren. Beiratspräsidentin Ulrike Oberhammer nannte erschreckende Zahlen: „Jeden dritten Tag wird eine Frau Opfer von Gewalt, allein heuer wurden in Italien bereits 103 Frauen von ihrem aktuellen oder einem ehemaligen Partner ermordet. Das sind erschütternde Zahlen für Italien, aber auch für Südtirol.“ Auch Soziallandesrätin Waltraud Deeg fordere dazu: „Es gilt, das Thema gemeinsam anzugehen und präventiv tätig zu werden!“ Landesrätin Deeg, die gemeinsam mit dem Landeshauptmann und Landesrat Massimo Bessone an der Vorstellung teilgenommen hat, erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass in der nächsten Woche im Südtiroler Landtag das Gesetz zur Gewaltprävention behandelt und „verabschiedet“ werde.

Fünf Aktionen vom 25. November bis 10. Dezember
Unter dem Leitspruch „Gewalt ist keine Privatsache“ werden im Zeitraum vom 25. November bis zum Tag der Menschenrechte, am 10. Dezember, in Südtirol mehrere Aktionen durchgeführt. So wird dieser Leitspruch am morgigen Donnerstagabend von 17 bis 22 Uhr auf das Landhaus 1, den Sitz der Landesregierung, projiziert. „Das Land ist damit ein wichtiger Botschafter und Träger dieser Überzeugung“, unterstrich die Vizepräsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Donatella Califano. Vermögenslandesrat Bessone hat die Aktion unterstützt, denn, wie der Landesrat bei der Vorstellung betonte: „Es ist richtig und wichtig zu sensibilisieren, wenngleich dies nicht ausreicht und es harte Strafen für die Täter und klare gesetzliche Richtlinien zum Schutz der Opfer braucht.“
Mit einer (roten) entzündeten Kerze im Fenster oder am Balkon können sich alle Bürgerinnen und Bürger daran beteiligen, um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen aus dem privaten Raum heraus zu setzen. Alle können bei der Aktion „Rote Kerze gegen Gewalt an Frauen“ vom Donnerstag, 25. November, bis 10. Dezember täglich ab 19 Uhr mitmachen. „Erleuchten wir gemeinsam Südtirol und setzen damit ein eindeutiges Zeichen“, rief Beiratspräsidentin Oberhammer auf.
Ebenfalls bereits seit mehreren Jahren beteiligen sich auch in Südtirol zahlreiche Männer an der Aktion „Weiße Schleife„. Männer, vor allem jene die in der Öffentlichkeit stehen, sind dazu aufgerufen, bis zum 10. Dezember gut sichtbar eine weiße Schleife zu tragen. Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Bessone beteiligen sich wiederum an dieser Aktion, aufgerufen dazu hat der Landesbeirat auch alle Bürgermeister der Südtiroler Gemeinden, alle Regierungsmitglieder, Landtagsabgeordneten sowie die Vorsitzenden der großen Organisationen in Südtirol.
Bis zum 10. Dezember wird zudem ein leerer, roter Stuhl im Eingangsbereich des Landhauses 1 in Bozen vorzufinden sein. Die Aktion „Besetzter Platz“ wurde 2013 ins Leben gerufen, um damit an Gewaltopfer und den leeren Stuhl, den sie hinterlassen, zu erinnern.

Es gibt Hilfe
Wehrt euch, es gibt Hilfe!“ ist auf Stickern und Plakaten zu lesen, die nun wieder vor Ort in allen Südtiroler Gemeinden verteilt werden. Rund 9000 Stück davon sind in den nächsten Tagen in ganz Südtirol zu finden, führte die Leiterin der Arbeitsgruppe „Gewalt gegen Frauen“ des Landesbeirates, Anna Wieser, aus. Die Kontaktdaten der fünf Südtiroler Frauenhausdienste und der Kontaktstellen gegen Gewalt sollen Gewaltopfern eine konkrete Hilfe anbieten und sie darüber informieren, dass es Begleitung und Unterstützung in dieser schwierigen Lebenssituation gibt.

Folgende Grüne Nummern sind rund um die Uhr erreichbar:
Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Bozen: 800 276 433
Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Meran: 800 014 008
Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Brixen: 800 601 330

Telefonische Erreichbarkeit zu festen Zeiten:
Geschützte Wohnungen in Bozen: 800 892 828 (von Mo bis Fr von 8.00 bis 12.30 Uhr und von Mo bis Do von 13.30 bis 17.00 Uhr)
Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Geschützte Wohnungen in Bruneck: 800 310 303 (Mo bis Fr von 8.30 bis 12.00 Uhr) (ck)