Südtirol – Den Besuchern eine fast vergessene Erfahrung wieder näherbringen: Das Zuhören. Dies ist das Ziel der acht Poetry Slammerinnen und Slammer, die auf dem Gassl Advent in Klausen auftreten. Im Gespräch verraten Organisatorin Hannah Tonner und Poetry Slammerin aus dem Pustertal, Theresa Künig, wie sie auf der Bühne Weihnachtsstimmung verbreiten.
Puschtra: An allen vier Advent-Samstagen werden acht Poetry Slammerinnen und Slammer aus ganz Südtirol im Kapuzinergarten in Klausen auftreten. Wie kam es dazu?
Hannah Tonner: Das Adventsgeflüster ist eine Initiative der Wirtschaftsgenossenschaft Klausen und des Tourismusvereins Klausen Barbian Feldthurns Villanders und ich wurde mit der Organisation betraut. Es kam die Idee auf, etwas Literarisches auf den Weihnachtsmarkt zu bringen. Da wir im September das Klausner Stadtgeschrei mit sechs Poetry Slammer organisierte hatten, wollten wir dies in einer abgeänderten Form wiederholen.
Wer wird selbstgeschriebene Texte vortragen?
Hannah Tonner: Mit dabei sind: Jakob Dellago, Moritz Anrater, Julia Braunhofer, Valentina Gander, Jasmin Gfader, Nathan Laimer, Theresa Künig und ich. Die Texte sind alle selbst vom jeweiligen Slammer geschrieben und die Inhalte alle ganz unterschiedlich, mal sozialkritisch mal besinnlich, mal nachdenklich…
Auf welche frohen Botschaften kann sich das Publikum freuen?
Theresa Künig: Der Zuhörer wird an Weihnachten in seiner Kindheit erinnert sowie an die Dinge, die die Weihnachtszeit auch jetzt noch zu etwas ganz Besonderem machen. Auch wenn sich über die Jahre so einiges geändert hat – der Sinn von Weihnachten und die damit verbundenen Gefühle werden immer dieselben bleiben.
Auf was möchtest du in deinen Texten aufmerksam machen?
Theresa Künig: Grundsätzlich möchte ich das Publikum zum Nachdenken anregen. Ich setze mich meist mit persönlichen Fragen und Gedanken auseinander, die vielleicht manch anderen auch beschäftigen.
Welchen Stellenwert hat Zuhören heute?
Theresa Künig: Aktives Zuhören ist eine essenzielle Eigenschaft, die leider viele Menschen mit der Zeit verlernt haben. Das Schöne am Vortragen ist, zu sehen, welche Wirkung die eigenen Worte auf das Publikum haben – ohne aufmerksames Zuhören würde der Text seine Wirkung verfehlen. Der Stellenwert ist demnach besonders hoch.
Hannah Tonner: Nicht nur im Hinblick auf Corona ist es furchtbar wichtig zuzuhören!
In unserer schnelllebigen Welt geht das Zuhören einfach unter und das wollen wir in unseren Texten dem Publikum näherzubringen: Empathie durch Worte wahrnehmen!
Was magst du an Weihnachten?
Theresa Künig: In unserer hektischen Welt verliert man oft das Wesentliche aus den Augen. An Weihnachten scheint die Welt für einen kurzen Augenblick still zu stehen. Man entflieht der Hektik und erinnert sich an die wirklich wichtigen Dinge.
Hannah Tonner: An Weihnachten mag ich vor allem das Gefühl von Geborgenheit, die Wärme, die trotz der kalten Temperaturen durch das Zusammenkommen von Menschen ausgestrahlt wird. ‘Weil Hoamet net lai zuhause, sondern ah a casa isch, isch fir mi ibroll drhoum, sem wo Weihnocht isch‘. (TL)
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