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Gsiesertal-Lauf 2022 – Eine Idee, eine Vision, viele Emotionen

Gsiesertal – Das größte Sportevent des Pustertal steht vor der Tür, nach der Covid-19 bedingten Absage des letzten Jahres steht dem Gsiesertal-Lauf 2022 nichts mehr im Wege. Top präparierte Loipen und ein guter Wetterbericht sind ein Garant für eine erfolgreiche Veranstaltung. 450 freiwillige Helfer machen das Großevent für die 2.300 gemeldeten Teilnehmer möglich. Präsident Felderer: „Veranstaltung, die das ganze Tal zusammenschweißt.“

Der Gsiesertal-Lauf ist das wohl prestigeträchtigste Amateurrennen in Südtirol. Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, lockt es jedes Jahr in der dritten Februar Woche hunderte Langläufer an. Während andere Volksläufe wie der Pustertaler-Ski-Marathon oder Toblach-Cortina öfters mit dem Wetter ihre Probleme hatten, mal mit keinem Schnee oder zu viel Schnee zu kämpfen hatten, war der Wettergott dem Gsiesertal-Lauf stehts hold. Im Volksmund heißt es mittlerweile schon: „Der „Gsieser“ hat immer ein Glück!“. Seit der ersten Ausgabe im Jahre 1984 ist das Rennen witterungsbedingt nicht ein einziges Mal ausgefallen. Darauf sind die Organisatoren rund um Präsident Walter Felderer mächtig stolz! In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein zaubern die Organisatoren selbst dann eine Loipe in die Landschaft, wenn der gesamte Alpenbogen unter chronischem Schneemangel leidet. Eine Tatsache, die die Langlauf-Begeisterten aus ganz Europa schätzen. Nur im vergangenen Winter musste der Lauf nach teils heftigem Gegenwind über das Durchführen einer Großveranstaltung inmitten von Covid-Zeiten schließlich abgesagt werden! Nach Lockerungen der Schutzmaßnahmen und abflachenden Infektionskurven steht der Gsiesertal-Lauf 2022 wieder gewohnt souverän da.
Mit über 2.300 Teilnehmern sind jährlich genauso viel Teilnehmer am Start, wie das Tal Einwohner hat. In der Zwischenzeit registriert der Gsiesertal-Lauf 68.025 Finisher aus 40 verschiedenen Nationen. Besonders macht den „Gsieser“ auch die tiefe der Verwurzelung und des engen Zusammenhaltes im Einzugsgebiet. Alle 17 Amateursportvereine des Tales sind in die Organisation eingebunden, 450 freiwillige Helfer sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung.
Gelaufen wird auch dieses Jahr im gewohnten Format: Am Samstag findet der Lauf in der klassischen Technik und am Sonntag das Rennen in der freien Technik statt. In der Loipe können die Athleten selbst entscheiden, ob sie nach 30 Kilometern ins Ziel abbiegen oder die anspruchsvollen 42 Kilometer laufen wollen. Wer den Kampf gegen die Uhr scheut, kann auf der Originalstrecke im Rahmen des „Just for Fun“ Kategorie mitmachen. Zudem gibt es mehrere Stunden Live-Übertragung im italienischen Fernsehen auf dem Kanal RAI 2.
Die 42 Kilometer Runde verbindet die drei Hauptorte des Gsiesertales mit Taisten. Von St. Marin führt die Strecke zuerst talauswärts Richtung Pichl, weiter nach und nach der Wende wieder zurück nach St. Martin, wo es hinauf nach St. Magdalena bis zum Talschluss und schließlich wieder retour nach St. Martin ins Ziel geht. An beiden Tagen gibt es jeweils zwei Sprintwertungen, wo um extra Preisgeld gespurtet wird. Das Streckenprofil ist meist flach, die abschließende Steigung Richtung St. Magdalena hat es mit knapp 200 Höhenmetern allerdings in sich. Meist fällt hier die finale Entscheidung über den Sieg. Heuer neu ist die Bergwertung in St. Magdalena: Der, bzw. die LäuferInnen mit der schnellsten Anstiegszeit werden prämiert. Viele Topstars des Langlaufsports haben in der Vergangenheit am Gsiesertal-Lauf teilgenommen und ihn auch gewonnen. Dazu gehören der norwegische Olympiasieger und Weltmeister Anders Aukland und der austro-russische Staffelweltmeister Michail Botwinow, weiters die italienischen Olympiasieger Silvio Fauner und Giorgio di Centa und natürlich auch Ole Einar Björndalen, mit acht olympischen Goldmedaillen der erfolgreichste Biathlet aller Zeiten. Langlauf-Legenden wie Björn Dahlie oder dem Kasachen Wladimir Smirnow blieb ein Sieg im Gsiesertal verwehrt. Bei der Austragung 2017 siegte zuletzt ein internationaler Topstar auf der Marathondistanz bei den Männern: Der Staffelweltmeister von 2015 in Falun Anders Gløersen. Bei den Frauen trug sich 2019 die Doppel-Olympiasiegerin und 4-fache Weltcupsiegerin Justyna Kowalczyk aus Polen eine der schillerndsten Figuren der Langlaufszene in die Siegerlisten ein. Als aktuelle Titelverteidiger von 2020 scheinen auf der Marathondistanz in der freien Technik die italienischen Nationalläufer Mirko Bertolina und Sara Pellegrini auf. In der klassischen Technik sind Mauro Brigadoi (ITA) und Klara Moravcova (CZE) die Titelverteidiger. Unvergessen auch der Zwischenfall beim Zielsprint der Spitzengruppe auf den kürzeren 30 Kilometern, wo eine Podiums-Dame mit dem Zielbanner mitten im Zielkorridor stand und mit dem heranstürmenden Läufer auf der Ziellinie kollidierte. (MT)