Frau Dr. Botchen, was sind Nahrungsmittelintoleranzen?
Hierunter versteht man verschiedene, nicht akut-allergisch bedingte Reaktionen auf Nahrungsmittel. Die häufigsten Auslöser sind Milchzucker (Laktose), Fruchtzucker (Fruktose), Gluten, Hühnereier oder Histamin, aber auch das Kasein in der Milch. Einer Intoleranz liegt meist eine eingeschränkte Funktion des Darmes zugrunde. Das heißt: Diese Nahrungsmittel können nicht ausreichend verdaut werden. Im Gegensatz zu einer Nahrungsmittelallergie ist eine Intoleranz nicht lebensbedrohlich.
Was sind die Ursachen?
Der Körper hat die Fähigkeit, einen bestimmten Stoff zu verdauen, teilweise oder ganz verloren oder hat diese nie besessen. Auch kann im Darm ein Missverhältnis zwischen Angebot und Abbau eines bestimmten Lebensmittels bestehen. Oder man hat sich über längere Zeit einseitig ernährt.
Zu welchen Symptomen kann das führen?
Die Beschwerden reichen von Bauchschmerzen, Bauchkrämpfen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, vermehrte Darmgeräusche, Gasproduktion, Reflux, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Kopfschmerzen, Hautausschlägen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen.
Wie kann man herausfinden, was man nicht verträgt?
Hierfür gibt es verschiedene Blutproben oder auch Atemtests.
Wie sieht die Therapie aus?
Nachdem man weiß, was man nicht verträgt, sollte man diese Nahrungsmittel für mindestens 3 Monate meiden. Weiterhin ist eine zusätzliche orale Therapie mit verschiedenen homöopathischen Mitteln sinnvoll. Hat man schon das Leaky gut-Syndrom (löchriger Darm), dann ist eine Darmsanierung ein Teil der Behandlung. Manuelle Therapie zur Lockerung der Bauchorgane sowie Akupunktur ergänzen das Programm. Eventuell fehlende Mikronährstoffe und Vitamine sollen ergänzt werden. Schätzungsweise 20% der Bevölkerung sind von Nahrungsmittelintoleranzen betroffen.
Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.