Die Betreuten werden älter, ihre Erwartungshaltung und Ansprüche ändern sich. Der Wunsch nach Integration am privaten Arbeitsmarkt steigt. Es braucht Innovation in den Arbeitsabläufen und es besteht Handlungsbedarf für das Wohnen und Arbeiten der älteren Generation der Betreuten. Auf dieses Ergebnis kommt die Studie der Bezirksgemeinschaft Pustertal über das Arbeits- und Beschäftigungsangebot der acht Strukturen für Menschen mit Beeinträchtigung im Pustertal. In den untersuchten Einrichtungen werden derzeit 206 Menschen mit Beeinträchtigung begleitet. 2011 waren es 171. Das Alter der Beschäftigten hat in den vergangenen zehn Jahren merklich zugenommen. Während 2011 knapp 20 Prozent der Betreuten über 50 Jahre alt waren, sind es nun fast 40 Prozent. Auf eine steigende Anzahl an Betreuten folgt nur eine sehr geringe Zunahme an Personal, welches aber zu einem hohen Prozentsatz (94 Prozent) eine berufsspezifische Qualifikation aufweist. Die Studie zeigt weiter, dass sich das Bild der Einrichtungen für Arbeit und Beschäftigung bei der Bevölkerung zum Positiven verändert hat. Die jüngeren Betreuten und deren Familien zeigen verstärktes Interesse für eine Integration in die Arbeitswelt. Der längere Verbleib der Betreuten in den Einrichtungen erschwert jungen Menschen mit Beeinträchtigung allerdings den Einstieg in die Einrichtung, da die Plätze begrenzt sind. Weitere Herausforderungen für die Einrichtungen der Bezirksgemeinschaft sind die Reorganisation der Verwaltungsaufgaben, die Erarbeitung von Strategien für die Bewerbung von sozialen Berufen und die Neugestaltung der Zusammenarbeit mit Angehörigen. Die Erkenntnisse der Untersuchung sollen Entscheidungsträger auf Landes- und Bezirksebene auf die bevorstehenden Herausforderungen aufmerksam machen, diese zum Handeln anregen und als Planungsinstrument für die nächsten Jahre dienen. (bzg)
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