Eine Umfahrung soll die Sarntaler Staatsstraße mit der Brennerstaatstraße und Innsbrucker Straße in Bozen verbinden. Die Landesregierung hat die technischen Daten und neue Trasse genehmigt.
Mehrere Varianten für das Baulos 4 der Umfahrung von Bozen, sprich die Strecke von Bozen-Kampill bis zur Seilbahn Jenesien am Eingang ins Sarntal, haben Land und Gemeinde in den vergangenen Monaten prüfen lassen. Techniker haben die Verkehrsströme analysiert und die geologische Situation bewertet. Am heutigen Dienstag (8. März) hat die Landesregierung die technischen Eigenschaften für die rund 2,6 Kilometer lange, großteils unterirdische Umfahrung genehmigt.
Noch bessere Anpassung ans Mobilitätsmanagement für Bozen
„Die geänderte Trasse ist nicht nur technisch am besten machbar, sondern sie ist auch noch besser an das künftige Mobilitätsmanagement der Landeshauptstadt angepasst“, unterstreicht Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Der Landesrat verweist auf den Entwicklungsplan des Areals Bozen und die anderen Maßnahmen für weniger motorisierten Verkehr in der Landeshauptstadt, etwa die Förderung der Radmobilität: „Wichtigstes Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen in der Stadt zu verbessern und zugleich ihren Mobilitätsbedürfnissen zu entsprechen.“ Landeshauptmann Arno Kompatscher schlägt in dieselbe Kerbe: „Der Bau des Hörtenbergtunnels wird einen großen Mehrwert für Bozen mit sich bringen. Daher sind wir erleichtert, dass die konkreten Planungsarbeiten unter Einbindung der Gemeinde nun angegangen werden können.“
Durch die Umfahrung morgens 1000 Fahrzeuge weniger im Zentrum
Laut technischem Bericht des Verfahrensverantwortlichen Paolo Nannucci soll die Umfahrung in der Hauptverkehrszeit am Morgen, einen maximalen Verkehrsfluss bis über 1000 Fahrzeuge pro Stunde aufnehmen können. „All diese Fahrzeuge können wir aus dem historischen Zentrum wegleiten“, erklärt Alfreider.
Nach der Genehmigung der technischen Eigenschaften könne nun die Planung anlaufen. „Bei Eingriffen solchen Ausmaßes ist es wichtig, sich gemeinsam mit der Gemeinde und den betroffenen Stadtvierteln auf ein geeignetes Projekt zu einigen und dieses gemeinsam voranzutreiben“, sagt Alfreider. Darum gehe es jetzt auch bei der Umfahrung. Sie ist Teil des Maßnahmenpakets Agenda Bozen zur Verkehrsentlastung der Landeshauptstadt.
Der Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi und Vizebürgermeister Luis Walcher sehen im Planungsstart für das Tunnelprojekt Hörtenberg einen wichtigen Schritt, um die Verkehrsflüsse der Stadt zusammen mit den anderen Eingriffen, die im Gesamtprogramm der Infrastrukturarbeiten für die Mobilität vorgesehen und in der Agenda Bozen enthalten sind, zu verbessern.
Umfahrung mit 2,35 Kilometer langem Tunnel und Brücke über die Talfer
Das Baulos 4 der Bozner Umfahrung, die mehrere Abschnitte beinhaltet, soll die Sarntaler Staatsstraße (SS 508) mit der Brennerstaatstraße (SS 12) und der Innsbrucker Straße in Bozen vorwiegend unterirdisch verbinden. Die Nordverbindung mit der Staatsstraße ins Sarntal soll durch einen Kreisverkehr erfolgen, und zwar nördlich der Talstation der Seilbahn nach Jenesien, wo auch ein Parkplatz angelegt wird. Dann soll die neue Straße über eine neue rund 75 Meter lange Brücke über die Talfer geführt werden und danach unterirdisch unter dem Hörtenberg, dem Hügel von St. Magdalena und Rentsch weiter verlaufen und am Bozner Boden enden. Dort ist ebenfalls ein neuer Kreisverkehr geplant. Von dort verläuft die Straße dann bei Kampill über den Eisack und mündet beim Kreisverkehr Kampill in die Brennerstaatsstraße. Die Strecke wird rund 2,6 Kilometer lang. Davon verlaufen rund 2,35 Kilometer im Tunnel. Voraussichtliche wird der Eingriff insgesamt rund 109 Millionen Euro kosten. (san)
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