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46 gerettete Rehkitze

Sand in Taufers – Es war ein Erstlingsprojekt im Jagdrevier Sand in Taufers, und trotzdem war es von großem Erfolg gekrönt: Der Einsatz einer Wärmebild-Drohne und natürlich auch des engagierten Drohnen-Suchteams hat 46 Rehkitze vor einem Mähunfall bewahrt.

In diesem Sommer kam die moderne Drohne, die vom Jagdrevier Sand in Taufers angekauft wurde, erstmals zum Einsatz. In enger Zusammenarbeit mit den Landwirten konnten zahlreiche Felder vor den Mäharbeiten abgeflogen werden, um im hohen Gras liegende Rehkitze auszumachen und sie vor den scharfen Messern der Mähmaschine zu bewahren. Nicht selten kommt es nämlich vor, dass Rehkitze bei Mäharbeiten so stark verletzt oder gar verstümmelt werden, dass sie in Folge von ihren Qualen erlöst werden müssen. Dass das nicht sein muss, demonstrierte das Tauferer Drohnen-Suchteam, bestehend aus den Jägern Alexander Seeber und Alois Plankensteiner sowie dem Jagdaufseher Klaus Oberschmied. „Es ist vor allem der Zeitraum von Ende Mai bis Anfang Juli, der den Drohnen-Einsatz erfordert. Denn die Rehgeiße setzen mal früher, mal später und die Mäharbeiten stehen je nach Höhenlage zeitlich versetzt an“, erklärt Oberschmied „, deshalb kann es auch sowohl die Heumahd als auch das Grummet betreffen.“ Da man von anderen Revieren positive Berichte bezüglich Suchflüge mit Drohnen mit Wärmebildkameras erhalten hat, hat sich das Jagdrevier Sand in Taufers dazu entschlossen, ein solches Fluggerät anzukaufen. „Ein finanzieller Kraftakt, der mithilfe eigener Mittel und mit Unterstützung der Fraktionen Mühlen und Kematen sowie der Sparkasse von Sand in Taufers gestemmt werden konnte“, so der Jagdaufseher.

Großer Aufwand – großer Erfolg
Es brauchte mehrere Wochen, um in den Morgen- oder Abendstunden jene Felder abzufliegen, in denen man Rehkitze vermutete. Dabei mussten die Zeiten, in denen geflogen wurden, gut mit den betreffenden Landwirten abgesprochen werden, da immer unmittelbar vor dem Mähen geflogen werden muss. „Kommunikation ist das Um und Auf“, sagt der Jagdaufseher, der sich über die sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Jägern und den Bauern freut. Wurde ein Tier im hohen Gras entdeckt, wurde es fachmännisch aufgenommen und für relativ kurze Zeit bis zum Ende der Mäharbeiten in eine Kiste gegeben und bald darauf wieder frei gelassen. Bei 110 Suchflügen mit insgesamt 75 Flugstunden konnten auf diese Weise 46 Rehkitze vor dem sicheren Tod gerettet werden. „Einen solchen Erfolg bereits im ersten Jahr hat sich niemand von uns erwartet“, freuen sich die Jäger und werden diese Aktion im Sinne des Tierschutzes auch in den kommenden Jahren weiterführen. (SH)