Einem Abkommen mit der Freien Universität Bozen zur Einrichtung einer Stiftungsprofessur und eines Kompetenzzentrums im Bereich „Genossenschaften“ hat die Landesregierung zugestimmt.
An einem neuen Kompetenzzentrum „Management von Genossenschaften“ an der Freien Universität Bozen sollen ab 2023 Genossenschaften aus einer sozialwissenschaftlichen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Perspektive betrachtet und erforscht werden. Dies sieht ein Abkommen zwischen dem Land Südtirol und der Freien Universität Bozen vor, das die Einrichtung einer Stiftungsprofessur und eines Kompetenzzentrums im Bereich „Genossenschaften“ vorsieht. Genossenschaften können allgemein als ein Zusammenschluss von Unternehmen oder Haushalten definiert werden, die das Ziel verfolgen, Leistungen zugunsten ihrer Mitglieder zu erbringen. Genossenschaften sind meist in Sektoren tätig, die von anderen Unternehmen vernachlässigt werden. Die Landesregierung ist daher überzeugt, dass Genossenschaften zu einer nachhaltigen und sozialen Entwicklung der Gesellschaft beitragen.
Südtirol zählt im Jahr 2020 mehr als 900 Genossenschaften mit insgesamt 165.000 Mitgliedern. Die Genossenschaften sind in Bereichen wie der Landwirtschaft oder der Produktion tätig. Gleichzeitig gibt es aber auch einige Sozial-, Wohnungs-, und Kreditgenossenschaften. „Die Zahlen zu den Genossenschaften zeigen, dass diese Organisationsform in Südtirol historisch und aktuell eine relevante Rolle für die gesamte Gesellschaft einnimmt und viel Potential darin steckt“, führt Günther Burger, Direktor des Ressorts für Genossenschaften aus. „Es ist daher wichtig, diese Unternehmensform für die Zukunft vorzubereiten und weiterzuentwickeln. Das Kompetenzzentrum strebt einen engen Austausch mit anderen Institutionen in Südtirol und den Nachbarregionen sowie mit internationalen Forschungseinrichtungen an. Damit können wir Know-how nach Südtirol holen und die Entwicklung des heimischen Genossenschaftswesens fördern und fit für die Zukunft machen.“
Das Kompetenzzentrum wird auf der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften eingebettet. Erforschen werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden Themen wie die institutionelle Rolle und die regionale Bedeutung von Genossenschaften, die Führung und das Management von Genossenschaften sowie die Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit der Einrichtung des Kompetenzzentrums werden eine Stiftungsprofessur, zwei Stellen im Bereich der Forschung sowie für eine Verwaltungskraft in Teilzeit geschaffen. Das Land Südtirol stellt hierfür für den Zeitraum 2023 – 2025 knapp 1,1 Mio. Euro bereit. Die Strukturkosten übernimmt die Freie Universität Bozen.
Die Inhalte des Kompetenzzentrums und die Forschungsschwerpunkte der Stiftungsprofessur wurden in zahlreichen Treffen mit der Freien Universität Bozen und den Genossenschaftsverbänden Raiffeisenverband, AGCI Südtirol, Coopbund und Cooperdolomiti sowie dem Amt für die Entwicklung des Genossenschaftswesens ausgearbeitet. Das Landesamt für Wissenschaft und Forschung hat dann gemeinsam mit der Freien Universität Bozen die Vorgehensweise zur Errichtung und Förderung des Kompetenzzentrums und der Stiftungsprofessur definiert. (so)
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