Mit der Zertifikatsverleihung endete für 13 Teilnehmende vor kurzem der Ausbildungslehrgang für Almpersonal. Damit will man dem Personalmangel in der Almbewirtschaftung entgegenwirken.
Interessierte Personen in das Almleben einführen und für die Mithilfe auf einer Alm motivieren sowie einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Alm leisten: Dies ist das Ziel des Ausbildungslehrgangs für Almpersonal, der dieses Jahr bereits zum neunten Mal im Einzugsbereich des Naturparks Rieserferner-Ahrn durchgeführt wurde. Im Naturpark gibt es über 100 kleinere und größere Almen, die als so genannte Kulturlandschaften das Schutzgebiet prägen.
Auf einer davon, der Huberalm im Mühlbacher Tal, überreichte die zuständige Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege vor kurzem die Abschlussdiplome an die 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen Lehrgangs. „Die Erhaltung der traditionellen Almwirtschaft, gerade auch in den Naturparks, ist für das Land Südtirol ein großes Anliegen“, erklärte die Landesrätin. „Bei extensiver Bewirtschaftung der Flächen beherbergen diese einmaligen, durch Menschenhand geschaffenen Kulturlandschaften eine große Artenvielfalt. Dazu kommt der große Erholungswert der Almen für Einheimische und Feriengäste.“ Es müsse darauf geachtet werden, den Wert dieser Landschaften aufgrund von Intensivierungsdruck nicht zu schmälern beziehungsweise dauerhaft zu beeinträchtigen.
Umfassender und praxisnaher Einblick in das Almleben
Beim Lehrgang für Almpersonal handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen der Fachschule für Land-, Hauswirtschaft und Ernährung Dietenheim, dem Landesamt für Natur und der Forstbehörde. An insgesamt neun Ausbildungstagen bot der Kurs einen umfassenden Einblick in einen Almsommer, vom Auftrieb bis zum traditionellen, festlichen Almabtrieb: Tierhaltung und Tiergesundheit, Herdenschutz, Pflege und Erhaltung der Kulturlandschaft, Weidepflege, Weidelenkung, Futter- und Giftpflanzen, Milchverarbeitung, Gästebewirtung auf der Alm und schließlich das Almbrauchtum wurden thematisiert. Wie Silvia Oberlechner, verantwortlich für das Naturparkhaus Rieserferner-Ahrn, betonte, sind die Teilnehmenden „vor allem von der Vielfalt der Themen und dem Umstand begeistert, dass der Kurs sehr praxisnah organisiert ist – direkt auf der Alm und im Beisein der Almherren.“ Gertrud Nußbaumer von der Fachschule für Land-, Hauswirtschaft und Ernährung in Dietenheim erklärte: „Uns als Fachschule geht es darum, das notwendige Rüstzeug für die Mitarbeit auf einer Alm zu vermitteln – aktuelle Inhalte, die von den Absolventinnen und Absolventen unmittelbar umgesetzt werden können.“ Die Kurseinheiten fanden im Naturparkhaus Rieserferner-Ahrn in Sand in Taufers, an der Fachschule und im Volkskundemuseum in Dietenheim und auf Almen innerhalb der Naturparks Rieserferner-Ahrn und Fanes-Sennes-Prags statt. Wissenswerte Informationen rund um die Südtiroler Naturparks im Allgemeinen und zum Naturpark Rieserferner-Ahrn im Speziellen zogen sich zudem wie ein roter Faden durch den Lehrgang. 2023 soll der Lehrgang Almpersonal wiederum angeboten werden. (red/mpi)
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