St. Lorenzen – Die Ziellinie in Form der Benutzungsgenehmigung ist zwar noch nicht erreicht, aber es wird nicht mehr lange dauern, dann ist St. Lorenzen um einen Ort des Wohlbefindens für alle Generationen reicher.
Seit den 1980er-Jahren ist der ehrenamtliche Verein INSO Haus, der sich erfolgreich für die Jugendarbeit in St. Lorenzen engagiert, im sogenannten Mesnerhaus – historisch Organistenhaus – untergebracht. Nachdem die Räumlichkeiten von der Pfarrei wieder gebraucht werden, begann vor bereits zehn Jahren die Suche nach neuen Räumen mit Entfaltungsmöglichkeiten für die Jugend. „Es gab viele Ideen im letzten Jahrzehnt, aber irgendwie war keine so ansprechend, dass eine Realisierung infrage gekommen wäre“, erzählt Arnold Senfter, Jugendarbeiter des Jugendzentrums „INSO Haus“ im Interview. 2019 eröffnete sich dann plötzlich eine Möglichkeit, die allen zu gefallen schien. Zu Beginn des Jahres fiel die Entscheidung, dass das neue INSO Haus am Standort des alten Sportgebäudes angesiedelt werden sollte.
Ein Haus für alle Generationen
Vor einigen Jahren wurde vom Gemeinderat ein neues Konzept für die gesamte Sportzone beschlossen. Das neue Sportgebäude wurde 2018 realisiert, es wurde behutsam zwischen Friedhof und Sportplatz positioniert, ähnlich einer Umfassungsmauer, die im Inneren mit verschiedenen Funktionen belegt ist. Der schmale und langgestreckte Baukörper hat zwei Fassaden: die eine ist dem Ortskern zugewandt, die andere hingegen kehrt sich dem Sportplatz zu und fasst in ihrer Länge die Sportanlage räumlich ein. Ein gelungener Bau, auf den die Bürgerinnen und Bürger von St. Lorenzen zu Recht stolz sein können. Nachdem Freizeit und Jugend gemeinsam sehr gut ins Konzept passen, wurde beschlossen, das INSO Haus ebenfalls in diese Zone zu integrieren – genauso wie das Eltern-Kind-Zentrum und die Räumlichkeiten für die Senioren. Die Gemeindeverwaltung schrieb einen Architekturwettbewerb aus, zu welchem insgesamt zehn Architekten geladen wurden. Stefan Hitthaler erhielt mit seinem eingeschossigen Projekt die Zustimmung der Jury, vor allem aus jener Überlegung heraus, weil die Ansicht des historischen Marktes durch die Entfernung des bestehenden Gebäudes und die nur mehr ebenerdige Bauweise massiv verbessert werden konnte. Zudem weißt das neue Gebäude zahlreiche funktionale Vorteile auf, welche der Jugendarbeit zu Gute kommen, denn der Jugend muss auch in Zukunft die Möglichkeit geboten werden, sich frei zu entfalten, Grenzen kennen zu lernen und sich zu entwickeln. Laut Zeitplan hätte die Fertigstellung des Gebäudes und der Umzug des INSO Haus eigentlich schon 2021 über die Bühne gehen sollen. „Es hat sich nun doch alles etwas hinausgezögert. Durch Corona und verschiedene Schwierigkeiten am Bau wird es eben ungefähr ein Jahr später klappen“, erzählt der Jugendarbeiter. Doch gut Ding braucht nun mal gut Weil` und das ganze Dorf freut sich, dass man grundsätzlich bemüht ist, einen Ort des Wohlergehens für alle Generationen zu schaffen – und in ein paar Wochen ist dann wirklich soweit: Dann stehen für Eltern-Kind-Zentrum, die Senioren und das INSO Haus der große Umzug an.
Jugend mitten drin
Arnold Senfter bringt ein wichtiges Thema auf den Punkt: „Neben dem INSO Haus werden auch dem Eltern-Kind-Zentrum und den Senioren Räumlichkeiten im neuen Gebäude geboten. Eine Herausforderung und eine Chance zugleich“, so der engagierte Jugendarbeiter. Als Herausforderung bezeichnet er das Miteinander der verschiedenen Generationen in einem Haus, an das man sich mit Sicherheit erst gewöhnen müsse. Doch mit Rücksicht und Respekt sei das sicherlich gut machbar, zeigt sich Arnold Senfter zuversichtlich. Als große Chance sieht er vor allem, dass die Jugend endlich „mitten drin“ ist. „Das Jugendzentrum steht und fällt nämlich mit dem Rückhalt der Bevölkerung. Für diese sind wir auf diese Weise viel sichtbarer, die Menschen kommen so a priori zu uns rein und sehen, was wir alles machen“, so Senfter. Und gemacht wird im neuen INSO Haus mit Sicherheit genauso viel wie im alten. Gerade steht ein Workshop mit den Jugendlichen auf dem Programm, in dem sie mit verschiedenen kreativen Techniken Farbe in die neuen, noch nicht bezogenen Räume bringen sollen. „Wir sind jedenfalls in den Startlöchern“, lacht Senfter, und auch wenn man das alte INSO Haus in all den Jahren sehr liebgewonnen hat, der Großteil der Jugendlichen von St. Lorenzen ist sich einig: „Das neue INSO Haus ist doch viel cooler!“ (SH)
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