Die Initiative Baumgart organisierte 2022 die erste Streuobstwiesenmeisterschaft Südtirols. Alle BesitzerInnen von Streuobstwiesen waren dazu eingeladen, ihre Baumgärten zur Meisterschaft anzumelden. Unter den 62 Teilnehmenden waren auch fünf Pusterer Streuobstwiesen.
Ganze 62 BesitzerInnen aus dem ganzen Land haben ihre Pangerter bzw. Anger angemeldet. Vom Pustertal wurden aus Olang, Weitental, Luttach, Sand in Taufers und St. Lorenzen Streuobstwiesen zur ersten Streuobstwiesenmeisterschaft Südtirols angemeldet. Nachdem eine Fachperson (Alexander Schönafinger) alle gemeldeten Streuobstwiesen persönlich besucht und bewertet hat, wurden die Top 10 nochmals von einer Jury bestehend aus Vertretern der acht Mitgliedsinstitutionen der Initiative Baumgart besichtigt: Eurac Research, Sortengarten Südtirol, Dachverband für Natur- und Umweltschutz, Amt für Natur, Bioland Südtirol, Roter Hahn (SBB), Heimatpflegeverband und Obstbaumuseum Südtirol.
Gewinner kommt aus Steinegg
Nun steht die Gewinnerfläche fest: Es handelt sich um einen Pangert auf dem Stablerhof in Steinegg (Karneid), Besitzer sind Artur und Edith Vieider. Der Anger überzeugte die Jury durch die Vielzahl an Obstarten und -sorten, die hier wachsen. Die Grasfläche unter den Bäumen wird als Weide für die Kühe, sowie als Auslaufort für die Hühner des Hofs genutzt und weist eine hohe Artenvielfalt auf. „Der Pangert erstreckt sich auf den Hügeln über Steinegg und bindet sich wunderbar in die Landschaft ein“, so Johannes Ortner vom Heimatpflegeverband. Tische und Bänke, sowie ein kleiner Spielplatz zeugen auch von der Nutzung des Angers als Erholungsort für Besitzer und Gäste, denn der Stablerhof bietet Urlaub auf dem Bauernhof an. Dazu werden die anfallenden Produkte zu Säften und Marmeladen verarbeitet. „Damit verkörpert die Gewinnerfläche alle Werte, die uns als Initiative Baumgart wichtig sind: Den ästhetischen und den Erholungswert, den kulturellen Wert als Ort in dem traditionelle Prozesse gepflegt werden und Produkte von hohem kulinarischem Wert hergestellt werden. Außerdem den ökologischen Wert als äußerst wertvollen Lebensraum und schließlich auch den ökonomischen Wert als ein Raum der auch eine Funktion für den Hof als Produktionsstätte und für den Urlaub auf dem Bauernhof innehat“, erklärt Julia Strobl von Eurac Research. Neben der Hauptkategorie wurde noch ein Preisträger für die Sonderkategorie Neuanlagen auserkoren. Gewonnen haben Elisabeth Prugger und Simon Platter vom Greiterhaus, die gemeinsam einen Marillenanger in Tschengls (Laas) angelegt haben.
Pusterer Streuobstwiesen
„Gefallen hat uns, dass die Streuobstwiese in Luttach als Weide genutzt wird und das Obst sowohl für den Eigengebrauch weiterverarbeitet wird und die veredelten Produkte auch den Gästen der eigenen Jugendherberge serviert werden. Schließlich waren hier auch viele zum Teil auch alte Obstarten und Sorten vorhanden: Kalterer Böhmer, Gravensteiner, Stark, Lederer, Birnen, Pflaumen. Und es gab Sitzmöglichkeiten und weitere Erholungsmöglichkeiten in der Wiese und in ihrer Nähe“, erklärt Julia Strobl abschließend.
Die Preisverleihung fand am 6. Oktober auf dem Stablerhof statt. Die Gewinner erhielten zwei Museumscards für die Museen Südtirols, einen Geschenkkorb mit Bioprodukten und einen Beratungstermin durch Dominik Greiss vom Sortengarten Südtirol. (PM/red)
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