Eigentlich wird an dieser Stelle hauptsächlich auf Pustertaler Wirtschaftsstandorte eingegangen. Diesmal macht der allerdings einen Abstecher ins benachbarte Eisacktal, genaugenommen nach Brixen. Wirtschaftlich breit aufgestellt zeigt sich die Bischofsstadt sehr innovativ und mit hohem Potenzial für die Zukunft.
Brixen ist nicht nur reich an Kultur, Geschichte und landschaftlicher Schönheit, sie ist auch die drittgrößte Stadt Südtirols und damit ein überaus bedeutender Tourismus- und Wirtschaftsstandort. Durch die zentrale Lage im Eisacktal, umgeben von vielen größeren und kleineren Dörfern und Städten und direkt an der Nord-Süd-Verbindung liegend, ist die historische Bischofsstadt sehr gut erreichbar. Das über Jahrhunderte von Fürstbischöfen regierte Brixen ist eine der ältesten Städte der Region Tirol und mit ca. 22.600 Einwohnern eine lebendige Stadt mit vielen Infrastrukturen und hoher Lebensqualität. So ist Brixen Hauptort der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, lokales Wirtschaftszentrum und Standort eines öffentlichen Krankenhauses, mehrerer weiterführender Schulen und sogar von Hochschuleinrichtungen.
Gute Erreichbarkeit
Die Erreichbarkeit und damit auch der Verkehr haben in Brixen schon immer eine große Rolle gespielt. Für den Kraftverkehr ist Brixen hauptsächlich durch die S12 erschlossen, die – seit der Eröffnung zweier Tunnels vor über einem Jahrzehnt größtenteils unterirdisch – nahe am Stadtzentrum vorbeiführt. Darüber hinaus durchqueren die A22 und die Brennerbahn das Gemeindegebiet. So ist die Wirtschaftsverflechtung mit internationalen Betrieben in den Nachbarstaaten günstig gelegen: Durch die Autobahnausfahrt im Süden der Stadt, dort wo das größte Gewerbegebiet Brixens angesiedelt ist, und auch durch die Nähe zur Brennergrenze ist ein unmittelbarer Austausch von Waren und Gütern zwischen den restlichen EU-Staaten und Italien logistisch problemlos umsetzbar. Die zentrale Lage und die gute Erreichbarkeit sind für Brixen und die wirtschaftliche Entwicklung in mehrerer Hinsicht ein großer Wettbewerbsvorteil. So erreichen nämlich auch Gäste aus Nah und Fern Brixen und seine Umgebung ohne Schwierigkeiten.Der Tourismus hat in Brixen und seiner Umgebung in den letzten Jahren überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Nicht selten werden in Brixen die 600.000 Übernachtungen jährlich überschritten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste liegt dabei bei knapp vier Tagen und viele von ihnen kommen, um Brixen als Kulturstadt zu erkunden. Die vielen Jahrhunderte alten Bauten machen es möglich, Geschichte hautnah zu erleben. Dabei ist die Kombination aus Moderne und Tradition nicht nur in der auf viele Weisen beeindruckenden Architektur erkennbar, sondern auch in der spannenden Brixner Kulturszene, die sich mit einfallsreichen Ausstellungen und verschiedensten kulturellen Events und Führungen einen Namen gemacht hat. Als Stärken von Brixen können daher die wunderschöne Altstadt mit dem unvergleichlichen Flair der Großen und Kleinen Lauben, dem Dombezirk mit Kreuzgang, der Hofburg und dem Hofburggarten, aber auch die innovativ arbeitenden Brixnerinnen und Brixner aufgezählt werden. So ist die Bischofsstadt auch für ihre tollen Geschäfte, Bars und die ausgezeichnete Gastronomie auf dichtestem Raum bekannt.
Große Arbeitgeber
Brixen und seine Nachbargemeinden sind nicht nur touristisch gut aufgestellt. Weitere wichtige Standbeine der Wirtschaft vor Ort sind vor allem auch der Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe. Was die Wertschöpfung anbelangt, liegt in Brixen der Dienstleistungssektor vor dem verarbeitenden Gewerbe, mehr Arbeitsplätze finden sich allerdings in Letzterem. Hier gibt es besonders große Arbeitgeber, die vielen Menschen eine Arbeit vor Ort bieten, was wiederum zu einer hohen Lebensqualität beiträgt. Dabei ist gut zu beobachten, dass – wie in vielen anderen größeren Städten auch -, der Wettbewerb und die Vielfältigkeit der verschiedenen Wirtschaftszweige die Produktivität der Unternehmen steigern. Gleichzeitig kann der gesunde Wettbewerb als Antriebskraft für Innovation und Fortschritt gesehen werden; und für den Konsumenten führt dieser gesunde Wettbewerb letztendlich zu mehr Lebensqualität und Entfaltungsmöglichkeit. Was für den Wirtschaftsstandort Brixen ebenfalls von großer Wichtigkeit ist, ist die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften. Diese wird vor allem durch den kontinuierlichen Auf- und Ausbau der Schulen und durch die Universität in Brixen gewährleistet. Brixen baut seit geraumer Zeit auf die Vielseitigkeit der Wirtschaftsstruktur und den gesunden Mix von Groß-, Mittel- und Kleinbetrieben im Bereich Handwerk, Industrie und Handel; allesamt große Vorteile des beliebten Wirtschaftsstandorts. So liegt die wirtschaftliche Stärke im ausgewogenen Verhältnis zwischen den verschiedenen Wirtschaftssektoren. Ein weiterer wichtiger Faktor ist natürlich auch die Präsenz von mehreren Industriebetrieben, die nicht nur innerhalb der Region, sondern auch international sehr erfolgreich arbeiten.
Inmitten ländlich geprägtem Raum
Die ländlich geprägten Räume rund um Brixen sind neben Wohngebieten auch Standort landwirtschaftlicher Qualitätsproduktion. Auch wenn die Landwirtschaft im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen hier eine etwas geringere Rolle spielt, ist ihr Beitrag zur Erhaltung und Pflege der einzigartigen Kulturlandschaft in und um Brixen von unschätzbarem Wert und weist beachtliche Verflechtungseffekte mit den Branchen Tourismus und Handel auf. Vielfältig präsentieren sich Brixen und seine Nachbargemeinden in ihrer Natur- und Kulturlandschaft in allen Höhenlagen: Weinhänge und Apfelgärten breiten sich im südlichen Talkessel aus, das sonnige Mittelgebirge ist von Kastanienhainen gesäumt. Bewirtschaftet wird die Gegend von Obst-, Milch- und Kräuterbauern, Winzern, Imkern und Sennern, die sich mit viel Herzblut ihren Produkten widmen. In der Landwirtschaft ist in der Brixner Umgebung jedoch vor allem der Trend zu beobachten, dass landwirtschaftlich genutzte Flächen der Milch- und Viehwirtschaftsbetriebe größtenteils den Obstkulturen weichen. Wobei neben dem Apfelanbau in den Hanglagen verstärkt auch auf den Weinanbau umgestiegen wird. Im Gegensatz zum derzeit niedrigen Auszahlungspreis bei den Äpfeln erfährt der ausgezeichnete Eisacktaler Weißwein im Brixner Talkessel einen regelrechten Boom. Allgemein spricht man im Raum Brixen von einem hohen Freizeit- und Wohnwert in einer einzigartigen eingebetteten Kulturlandschaft. (SH)
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