Das Gsieser Tal – eine ursprüngliche Talschaft mit großem Potential. Hier erwartet die Urlauber nicht nur die atemberaubende Vielfalt der Natur, auch in den Dörfern finden sich Tradition neben Moderne und Ruhe neben Geschäftigkeit.
Das Gsieser Tal hat unübersehbare Stärken: Imposante Berge, weite landwirtschaftlich genutzte Flächen und blumenreiche Almen prägen das Landschaftsbild dieses beeindruckenden Tals. Neben der reizvollen Landschaft hat das Hochpustertaler Seitental auch schöne Ortschaften zu bieten, die reich an Geschichte und Tradition sind. Seit jeher besticht Gsies vor allem durch seine Ursprünglichkeit. Alte Gehöfte, einsame Weiler und interessante Kulturdenkmäler sind hier genauso zu finden wie traditionelles Handwerk, religiöse Tradition und ein starkes Vereinsleben. Während im gesamten Gsieser Tal knapp 4.500 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche darstellen, sind im Vergleich dazu nur 76 Hektar bebaute Fläche, was eine Idee davon vermittelt, wie groß der Anteil der Landwirtschaft am wirtschaftlichen Geschehen dieses Tales ist. Dieses präsentiert sich also stark landwirtschaftlich geprägt, aber dennoch vielfältig. Denn auch Handwerk, Handel und der Dienstleistungssektor spielen eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus ist Gsies mit seinen malerischen Orten und den urigen Almen inmitten einer beeindruckenden Bergwelt ein traumhaftes Ferienparadies. An die 1.600 Betten in verschiedenen Kategorien stehen den Gästen zur Verfügung, eine stolze Zahl, die sich in den letzten dreißig Jahren verdreifacht hat. Das weite und sonnige Tal punktet das ganze Jahr über mit seiner bezaubernd malerischen Naturlandschaft, die sich perfekt dazu eignet, um sich darin zu erholen und entspannen. Entlang der schier unzähligen Wanderwege und Höhentouren können die Gäste genüsslich an liebevoll gepflegten Almen und erfrischenden Bergseen vorbeiwandern und eine beeindruckende Bergwelt genießen. Ohne Zweifel sind es auch hier das Wandern, Bergsteigen und der Wintersport – allem voran der Langlauf – die im Gsieser Tourismus den Ton angeben. Zudem wartet das Urlaubsparadies mit vielen weiteren Sport- und Freizeitangeboten im Sommer wie im Winter auf: Mountainbiken, Tennis, Angeln, Rodeln und Skifahren. Kein Wunder also, dass der Tourismus und die Landwirtschaft als die stärksten Wirtschaftszweige im Gsiesertal gelten. Der Tourismus kann allgemein auch als Initiator der Wirtschaft in peripheren Lagen wie in Gsies angesehen werden, deshalb wird die Rolle des Tourismus auch immer entscheidender. Wenn man sich die Entwicklung der letzten zehn bis 15 Jahre ansieht, kann Gsies heute auf allen Ebenen, von der Almhütte bis zum 5 Sterne Hotel, sehr gute Qualität zu fairem Preis bieten; und genau danach sucht der Gast.
Starke Landwirtschaft
Das Gemeindegebiet von Gsies erstreckt sich ab Taisten über Pichl und den Hauptort St. Martin bis hinein nach St. Magdalena am Talschluss und reicht von 1.191 Metern bis hinauf auf 2.837 Meter über den Meeresspiegel. Mit ca. 57 Prozent der im Handelsregister der Handelskammer Bozen eingetragenen Betriebe stellen die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe wohl die führende Triebfeder der Gsieser Wirtschaft dar. Gefolgt werden sie von Beherbergung und Gastronomie mit knapp 14 Prozent, vom Baugewerbe mit fast 11 Prozent sowie von Handwerk und Groß-, Zwischen- und Einzelhandel. Der Tourismus und die Landwirtschaft sind in Gsies stark miteinander verflochten. Das war schon immer so, schließlich braucht man einander. Der Tourismus profitiert von der bäuerlichen Kultur, den vielen alten Bauernhäusern sowie von der Landschaftspflege von Seiten der Bauern. Diese Tradition spiegelt sich im örtlichen Urlaubskonzept wider. Auf der anderen Seite ist der Tourismus ein zuverlässiger Arbeitgeber für die lokale Bevölkerung und Promoter des Tales. Der Tourismus setzt damit einen sogenannten Multiplikatorprozess in Gang. Das heißt nichts anderes, als dass es für die „Produktion“ des Aufenthaltstourismus gewisse Vorleistungen braucht. So wäre der Tourismus in Gsies ohne Landschaftspflege nicht der, der er heute ist. Landwirtschaft und Tourismus gehen damit Hand in Hand. Aber auch das Handwerk, der Handel und die verschiedenen Dienstleistungsunternehmen tragen ihren Beitrag zur Zufriedenheit des Gastes bei und bilden somit eine wichtige Stütze für den Tourismus und dieser umgekehrt auch für sie. Neben den touristischen Betrieben gibt es im Gsieser Tal auch einige namhafte Betriebe in Hand- und Baugewerbe, welche sich die letzten Jahre sehr gut entwickelt und volle Auftragsbücher haben. Die meisten Arbeitnehmer sind mit ca. 36 Prozent im Gastgewerbe und mit knapp 30 Prozent im produzierenden Gewerbe anzutreffen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass also der Tourismus das Gsieser Tal für sich entdeckt hat.
Entwicklung und Projekte
Die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre lässt auf einen guten und kontinuierlichen Werdegang schließen. Die Wertschöpfung des Tourismus ergibt sich dabei aus dem Differenzbetrag zwischen den Ausgaben der Touristen und den verschiedenen Aufwendungen der Betriebe für die zu tätigenden Investitionen und Vorleistungen an Gütern und Dienstleistungen inklusive der anfallenden Steuern. Laut verschiedenen Untersuchungen und gemäß Tourismusentwicklungskonzept kann man davon ausgehen, dass ungefähr 40 – 45 Prozent des touristischen Umsatzes im Gemeindegebiet von Gsies verbleiben, was durchschnittlich in etwa eine Summe von 8,9 bis 10,0 Millionen Euro ausmacht. Viel Bewegung ins örtliche Geschehen bringen auch große Events wie der Gsieser Tal Lauf. Dieser ist weitum bekannt und ist „DAS“ sportliche Highlight der Talschaft. Alljährlich am dritten Wochenende im Februar lockt dieses sportliche Großereignis unzählige Athleten aus allen Ländern nach Gsies ins Pustertal. Ein weiterer Mehrwert für die Talschaft sind auch die Skigebiete in St. Magdalena und Pichl. Mit der Erstellung eines Mobilitätskonzepts für die Zukunft beschäftigt sich derzeit noch eine Gruppe, die versucht, die demografische Entwicklung, touristische Perspektiven, den Berufsverkehr und die Gewohnheiten der Fuß- und Spaziergänger, der Tagestouristen und vor allem auch der Pendler und Schüler zu verstehen, Zusammenhänge zu erkennen und mit Lösungsvorschlägen für die nahe und weitere Zukunft zu reagieren. Die wichtigsten Themen dabei sind: Parkplätze, Radwege, öffentlicher, privater und touristischer Verkehr, sichere Straßenübergänge, Erreichbarkeit von öffentlichen Anlagen, Anbindung an den Zug sowie die Gestaltung der Ortskerne. Die Gruppe hat sich bisher regelmäßig getroffen, um über Möglichkeiten und Ideen zu diskutieren und Vorschläge vorzubringen, um in einer zweiten Phase mit den von der Gemeinde hinzugezogenen Experten wie beispielsweise Verkehrs- und Landschaftsplaner ein Mobilitätskonzept auszuarbeiten. Dabei geht es in erster Linie nicht darum, auf anstehende oder akut auftretende Probleme zu „reagieren“, vielmehr geht es um ein umfangreiches, weit in die Zukunft blickendes Projekt, anhand dessen der Wert und die Besonderheit des Tales unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Erfordernisse aller Bewohner erhalten werden kann. Weiters stehen in diesem Jahr noch wichtige Investitionen an, dazu gehört beispielsweise die Errichtung des Sportgebäudes bzw. der Sportplätze in St. Martin. Die Finanzierung dieser für die Dorfgemeinschaft bedeutenden, aber auch erheblichen Investition konnte mit Hilfe von Beiträgen des Landes auf die Beine gestellt werden. Die Arbeiten wurden im Herbst ausgeschrieben und die Firmen mit den günstigsten erlaubten Abschlägen haben den Zuschlag erhalten. Mitte März wurde schließlich mit den Bauarbeiten begonnen. Zeitgleich laufen die Planungen zur Sanierung des Kunstrasenplatzes in Pichl und für die anstehenden Investitionen in die Trinkwasserversorgung. Es ist und bleibt also einiges in Bewegung, im schönen Gsieser Tal. (SH)